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Der Aufsteiger will vorne mitspielen

Der EHC Wilen-Neunforn hat eine Traumsaison hinter sich. Erstmals spielte er in den Playoffs mit, gewann sogleich den Ligatitel und wurde mit dem Aufstieg belohnt. Jetzt will die Mannschaft auch in der 3. Liga mit den Besten mitspielen.

von Manuel Sackmann
28. September 2018

Der 18. März 2018 dürfte manch einem Spieler des EHC Wilen-Neunforn in Erinnerung bleiben. An jenem Sonntag besiegten sie den EHC Kreuzlingen-Konstanz mit 5:4. Es war nicht irgendein Spiel, sondern das Finale um den Meistertitel der 4. Liga Region Ostschweiz. Mit dem Sieg schrieb Wilen-Neunforn Geschichte.

Bereits ein Spiel zuvor konnte der Aufstieg in die 3. Liga sichergestellt werden. Am Sonntag gilt es nun erstmals ernst in der neuen Klasse. In der Gruppe 4 Region Ostschweiz trifft die Mannschaft auswärts auf den EHC Winterthur.

Das vordere Drittel im Visier
Es soll der Auftakt zu einer weiteren starken Saison werden. Als Aufsteiger sei das Primärziel zwar der Klassenerhalt, sagt Jürg Wiesmann. «Wir wollen aber auch vorne mitspielen.» Genauer: Der langjährige Trainer zielt auf das vordere Tabellendrittel. Und das, obwohl die Vorbereitung Mängel offenbarte. «In den ersten Testspielen fiel auf, dass unser Stellungsspiel noch nicht funktionierte.» Daran hätten sie nun aber gearbeitet und deutliche Fortschritte erzielt. «Ich bin guter Dinge», so der Coach.

Der Optimismus ist nicht unbegründet, denn Jürg Wiesmann kann auf ein breites Kader zurückgreifen. 21 Feldspieler und drei Torhüter stehen ihm zur Verfügung. Auch einige Neue sind dabei. Mit Tobias Bucher, dem jüngeren Bruder des bereits in der Mannschaft spielenden Philipp Bucher, läuft ein Topspieler neu für den EHC Wilen-Neunforn auf. 213 Mal stand er in der National League, der höchsten Schweizer Liga, auf dem Eis und erzielte dabei 25 Tore und 76 Skorerpunkte. Seine Qualitäten werden dem Team in der höheren Liga mit Sicherheit von Nutzen sein.

Als grosse Stärke seiner Equipe sieht der Trainer die Offensive. Die Spieler seien abschlussstark und verstünden es, den Gegner unter Druck zu setzen. Verbesserungspotenzial gebe es trotzdem. «Wir sind noch zu verspielt.» Wenn die Mannschaft regelmässig mit drei kompletten Blöcken antreten könne und es gelinge, noch mehr Zug auf das gegnerische Tor zu entwickeln, stehe einer weiteren erfolgreichen Saison aber nichts im Wege. «Wir können es auch in der 3. Liga mit jedem Gegner aufnehmen», zeigt sich Jürg Wiesmann angriffig.

Rettung durch Bekanntschaften
Dass es der EHC Wilen-Neunforn überhaupt so weit geschafft hat, ist nicht selbstverständlich, drohte doch vor wenigen Jahren noch das Aus. «Wir hatten Probleme, neue Spieler zu finden», erklärt der Coach. Der Verein verfügt über keinen eigenen Nachwuchs. Die Rettung kam durch Bekanntschaften. «Einer kannte den anderen.» Die Spieler lockten nach und nach alte Freunde zu Wilen-Neunforn, darunter viele, die in höheren Ligen aktiv waren, denen aber der Aufwand zu gross wurde. Positiv daran ist, dass die Qualität im Kader stieg. «Wir müssen aber darauf achten, dass wir nicht überaltern», warnt der Coach.

Im Moment ist dieses Problem jedoch zweitrangig. Denn in der höheren Liga dürfte die Erfahrung der Mannschaft helfen, wenn sie die hochgesteckten Ziele erreichen will. Mit einem erfolgreichen Saisonstart soll der Grundstein dafür gelegt werden. Bei den ersten zwei Spielen muss der EHC Wilen-Neunforn auswärts antreten. Das erste Heimspiel steht am 13. Oktober auf dem Programm.

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