Weinland

Astra schliesst Neubau der A4-Überführung nicht aus

Um das Ausweichen auf die Trottoirs zu verhindern, stehen auf der A4-Brücke neu Poller. Grund für die Massnahme ist nicht primär der Schutz der Fussgänger und Velofahrer, sondern die Statik des Gehwegs. Ob diese noch ausreichend ist, klärt das Bundesamt für Strassen zurzeit ab.

von Jasmine Beetschen
04. November 2022

Der Neubau des Rad- und Gehwegs von Benken nach Marthalen ist soweit abgeschlossen und in Betrieb genommen. «Nach langer Planungszeit und vielen Diskussionen ist er nun fertig und weitestgehend gelungen», sagt der Benkemer Gemeindepräsident Beat Schmid. «Weitestgehend gelungen» insofern, als dass noch einige ungeklärte Punkte bezüglich der Brücke über die A4 herrschen, über die der Rad- und Gehweg führt.

Für Unverständnis und einige negative Reaktionen in der Bevölkerung sorgten vor allem die frisch montierten Poller entlang der Trottoirs auf beiden Seiten der Brücke. «Es gab mehrere Telefonanrufe von Bürgern, die wissen wollten, welchem Zweck die Poller dienen, und sich über deren Sinnhaftigkeit beschwert haben», erklärt Beat Schmid. Ein Vorwurf: Die Poller erschweren die Ausweichmöglichkeit bei entgegenkommenden breiten Fahrzeugen, zum Beispiel bei Traktoren mit Ackergeräten oder bei Vollerntern.

Im aktuellen Mitteilungsblatt hat der Gemeinderat die Bevölkerung über die Zweckmässigkeit der Pfosten informiert. «Die Poller sind eine notwendige Sofort- und Übergangsmassnahme, die vom Astra, dem Bundesamt für Stras­sen, angeordnet wurde», so Beat Schmid. «Wir gehen von einem Provisorium aus, definitiv wissen wir das aber erst, wenn wir die Rückmeldung vom Astra erhalten haben.»

Schaden der Brücke verhindern
Dass die Ausweichmöglichkeit auf die Trottoirs erschwert wird, sei das Ziel der montierten Poller, erklärt Julian Räss, Kommunikationsbeauftragter des Astra. «Im Zuge der geplanten Verbreiterung des Rad- und Gehwegs durch den Kanton Zürich wurde festgestellt, dass die Statik für die bauliche Veränderung nicht ausreicht», sagt er. «Die Poller sollen das Befahren des Randbereichs verhindern. Dies aus dem Grund, dass die Brücke keinen Schaden nimmt, falls schwere Fahrzeuge darauf abgestellt werden oder über den Randbereich ausweichen.»

Zurzeit läuft beim Bundesamt für Strassen eine sogenannte statische Nachrechnung. Dabei wird die Baustatik der Brücke untersucht. Solche Untersuchungen werden oft durchgeführt, wenn zum Beispiel bauliche Veränderungen geplant werden. Auslöser für die Nachrechnung bei der A4-Überführung sei eine Anfrage des Kantons gewesen. «Während des Baus des Rad- und Gehwegs wurde das Astra angefragt, ob der Kanton die Leitplanke stirnseitig anbringen könne, um den Weg zu verbreitern», erklärt der Gemeindepräsident. Diese Anfrage habe die ganzen Abklärungen in Gang gebracht.

«Wird bei der Nachrechnung festgestellt, dass das Bauwerk den aktuellen Normen nicht mehr entspricht, folgen weitere Untersuchungen, wobei auch Varianten zur Verstärkung des Gehwegs ausgearbeitet werden», so Julian Räss. Zum Beispiel könnte der Querschnitt mit einer auskragenden Platte verbreitert werden. «Auch ein Neubau der Überführung wird nicht ausgeschlossen.»

Sicherheit ist gewährleistet
Die detaillierte statische Nachrechnung sollte bis Ende Jahr abgeschlossen sein, ein Entscheid folgt dann im Frühling 2023. Die Fahrbahn könne jedoch bedenkenlos befahren werden, die Sicherheit sei gewährleistet. Und: «Die Fahrbahn weist, auch mit den Pollern, mit sechs Metern die gleiche Breite auf wie zuvor. Die Platzverhältnisse für den Verkehr sind also unverändert», sagt Julian Räss.

«Mit der Information im Mitteilungsblatt wollten wir der Bevölkerung aufzeigen, dass die Poller eine vorübergehende Massnahme sind und wir auf eine rasche Lösung hinarbeiten», fügt Beat Schmid hinzu. Nach dem erfolgreichen Bau des Rad- und Gehwegs hofft er, dass damit auch noch das Thema Brücke zu einem guten Abschluss kommt.

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