Weinland

Über 26'000 Franken für Herzensprojekt gesammelt

Nach langer Vorbereitung liefen drei junge Weinländerinnen und Weinländer den Zürich Marathon, um Projekte in Athen zu unterstützen. Der Tag hielt einige Überraschungen für sie bereit.

von Jasmine Beetschen
31. Mai 2022

Vier Weinländerinnen und Weinländer, Nadine Wipf, Timon Aeschlimann, Seraina Hartmann und Robin à Porta, hatten sich Grosses vorgenommen: Um Spenden für Flüchtlingsprojekte in Griechenland zu sammeln, beschlossen sie, unter dem Motto «Run 4 Refugees» am Zürich Marathon teilzunehmen (AZ vom 22.3.2022).

Während rund eines halben Jahres bereitete sich das Quartett auf die 42,195 respektive 21,1 Kilometer langen Strecken des Halb- und Vollmarathons vor. «Wir trainierten bei Wind und Regen, im Dunkeln und bei Sonnenschein, in der Schweiz und auch in Griechenland, mit Freunden und alleine», so Nadine Wipf. Am 10. April war es dann endlich so weit.

«Ich war sehr nervös vor dem Lauf. Vermutlich, weil ich wusste, wie viele Personen unser Projekt finanziell unterstützen», so Seraina Hartmann. Doch die Nervosität sei schnell vorbei gewesen. Viele Freunde und Familienangehörige hatten sich entlang der Strecke aufgestellt und sie angefeuert. Mit dabei: Nadine Wipf, die kurzfristig nicht mit ihren Freunden mitlaufen konnte. «Zwölf Tage vor dem Lauf hatte ich Corona, weshalb ich gesundheitlich nicht in der Lage war, die Strecke mitzurennen», so die 26-Jährige.

Unterstützung von allen Seiten
Der Tag hielt für sie daher verschiedene Emotionen bereit, zum einen die Freude über ihr Team, andererseits aber auch Traurigkeit, da sie intensiv trainiert hatte und gerne mitgelaufen wäre. «Aber das Anfeuern und allgemein die Atmosphäre rund um den Lauf machten ebenfalls Spass. Es spielten Guggenmusiken und diverse Bands, die Stimmung war einfach super», erzählt Nadine Wipf. Und ihre Anmeldung konnte sie bereits auf nächstes Jahr verschieben.

Die Unterstützung von Nadine Wipf und den mitgereisten Fans gab Seraina Hartmann, Robin à Porta und Timon Aeschlimann die nötige Motivation, den Marathon erfolgreich durchzuziehen. Viel Hilfe gab es auch von anderen Läufern, was Timon Aeschlimann in Erinnerung geblieben ist: «Man gab sich gegenseitig kurz ein Daumenhoch oder unterstützte sich gegenseitig mit Windschatten, das motivierte enorm.»

Einige Hindernisse zu überwinden
Aber nicht alles lief wie geplant. So hatte die Gruppe teils mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Robin à Porta hatte einige Zeit vor dem Lauf starke Schienbeinschmerzen und musste daher sein Training reduzieren. «Trotzdem wollte ich das Rennen unbedingt durchziehen und war froh, dass ich während des Marathons keine Schmerzen spürte, und war voller Freude und Energie», so der 27-Jährige.

Timon Aeschlimann hatte während des Laufs mit Magenproblemen zu kämpfen. «Obwohl mich diese auf den letzten Kilometern ziemlich einschränkten, konnte ich alles aus dem Tag herausholen, was möglich war», erzählt er. Klar frage man sich, «was ohne Magenprobleme möglich gewesen wäre». «Aber diese Frage spare ich mir auf für 2023 und versuche, sie am nächsten Zürich Halbmarathon zu beantworten.»

Spenden für Menschen in Not
Trotz dieser Hindernisse hielt der Tag eine positive Überraschung für die drei bereit: Alle konnten ihre Wunschzeiten unterbieten und liefen gar schneller als gedacht. Das Beste sei aber der Moment gewesen, als sie die Höhe der gesammelten Spenden erfuhren. Über 26'000 Franken kamen zusammen. Sie fliessen in Projekte der Organisation Gain in Athen und werden für Lebensmittel, Transporte und den Aufbau eines Fussballplatzes eingesetzt. «Wir sind dankbar, dass wir unser Herzensprojekt erfolgreich umsetzen durften und sich das Ganze auf ganzer Linie gelohnt hat», so Seraina Hartmann.

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