Der Schulstart ist alle Jahre ein grosses Thema in der Presse. Lehrpersonen sind offenbar genug vorhanden, aber es fehlen die Heilpädagogen.
Viele Kinder, bereits Zehnjährige, wie es heisst, melden sich beim Sorgentelefon. Es ist offenbar nichts Aussergewöhnliches mehr, wenn bereits sie Burn-out-gefährdet sind. Natürlich sind auch sofort Gründe dafür gefunden: Die Kinder haben zu viel Stress! In der Schule haben sie sich an viele verschiedene Lehrpersonen zu gewöhnen, und es ist schwierig, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die Kopflastigkeit der Fächer, in deren Katalog Herz und Hand zurückgestellt und abgebaut werden, macht es vielen Kindern schwer. Die Integration aller Kinder ohne ausgebildetes «Personal», wie einmal mehr festgestellt wird, kann so in der Praxis nicht funktionieren und wird zur Belastung von guten, aber auch von schwächeren Schülern und stimmt nur auf dem Papier. Auch von den Lehrpersonen wird in dieser Situation zu viel verlangt. Es ist nicht möglich, all das zu leisten, was gefordert wird! Hausaufgaben, die offenbar zu lange dauern, weil der Freizeitkatalog derart breit gefächert ist und Musik sowie Vereinssport dort ihren Platz einnehmen sollen. Dazu noch zu viel Medienkonsum und Eltern, die nur das Beste für ihre Kinder wollen, aber selber auch unter Druck stehen.
Haben Sie alle gut gestartet?
Wie viele der oben genannten schlechten Szenarien haben Sie bereits erlebt? Nein, es soll nicht mit Angst operiert werden. Natürlich, alle diese sichernegativen Situationen sind Tatsachen, aber sie müssen nicht in der ganzen Breite auf einmal erscheinen, zudem können sie auch angegangen und verbessert werden. Im gemeinsamen Austausch zwischen Kindern, Eltern und Lehrpersonen müssen sie frühzeitig erkannt, benannt und ausgeräumt werden, damit die Kinder sich entfalten und entwickeln können. Tatsache ist auch, dass Urvertrauen, Arbeitsverhalten, Frustrationstoleranz und ein gesundes Selbstbewusstsein nicht erst mit dem Schuleintritt erlernt werden. Sie werden im Familienalltag aufgebaut und entwickeln sich während der Ausbildung.
Nein, es ist nicht alles negativ! Wichtig ist an dieser Stelle, festzustellen, wie viele gute Beispiele es hüben und drüben gibt. Lehrpersonen, die ein gutes Lern- und Lebensklima schaffen, auch davon muss berichtet werden. Familien, denen es gelingt, Vertrauen zu schaffen, Angst zu nehmen, Mut zu fördern, aber auch Grenzen zu setzen. All diese Grundvoraussetzungen werden helfen, den nicht immer einfachen Schulweg gestärkt zu gehen und dabei zu bestehen. Kinder müssen auf das Leben vorbereitet werden, und das ist für viele Menschen auch nicht immer ganz einfach!
Gestärkt durchs Leben gehen