Sport

4,75 Meter! Angelica Moser nach Glanzleistung WM-Fünfte

Schon die Qualifikation war gut, im Final der Weltmeisterschaft in Budapest setzte Angelica Moser sogar noch einen drauf. Mit 4,75 Metern sprang die Andelfingerin auf den starken fünften Rang.

von Manuel Sackmann
25. August 2023

Sie hat es wieder getan: Einmal mehr bewies Angelica Moser, dass sie am Tag X ihre Höchstleistungen abrufen kann. Für ihr jüngstes Meisterstück suchte sie sich die ganz grosse Bühne aus: die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest.

Dass die Stabhochspringerin ihre gute Form, die sie unter anderem zu Gold an den World University Games in China geführt hatte, nach Ungarn mitbrachte, liess bereits die Qualifikation am Montagabend erahnen. Mit 4,65 Metern gelang ihr ein Saisonbestwert. Doch im Final der besten zwölf Athletinnen am Mittwoch wuchs die Andelfingerin sogar über sich hinaus.

4,75 Meter! Erst einmal sprang sie so hoch, das war bei ihrem Titelgewinn an der Hallen-Europameisterschaft 2021 in Polen. Im Freien hatte sie diese Messlatte bis anhin noch nie meistern können. Der verdiente Lohn: Rang fünf an einer WM! Damit schrieb sie erneut Sportgeschichte, ist dies doch die beste WM-Klassierung einer Schweizer Stabhochspringerin überhaupt.

Steiniger Weg zurück an die Spitze
«Es ist unglaublich», freute sich Angelica Moser nach dem Wettkampf im SRF-Interview mit dem Henggartner Paddy Kälin. «Nach den zwei schwierigen letzten Jahren bedeutet mir dieser Erfolg sehr viel», sagte sie mit feuchten Augen. Zur Erinnerung: Im Sommer 2021 verletzte sich die heute 25-Jährige im Training nach einem Stabbruch so schwer, dass fraglich war, ob sie es jemals wieder zurück an die Weltspitze schaffen würde.

Spätestens seit Mittwochabend ist klar: Sie hat den Weg gefunden. Dafür arbeitete sie hart, feilte an Details. Insbesondere im Anlauf sah sie Potenzial und tat sich deshalb mit Adrian Rothenbühler zusammen, der zuvor schon Sprintspezialistinnen wie Mujinga Kambundji trainiert hatte. «Angelica ist schneller geworden», stellte denn auch ihr Vater, Severin Moser, vor dem WM-Final fest. Die Geschwindigkeit mache viel aus, denn so könnten härtere Stäbe genutzt werden, die wiederum grössere Höhen ermöglichen. «Jetzt muss sie noch etwas am Einstich arbeiten, dann kommt es gut», sagte er.

«Einfach superhappy»
Nach ihrem erfolgreichen Auftritt blickte auch Angelica Moser, ganz Perfektionistin, bereits voraus. Der Sprung über 4,75 Meter sei für ihre Verhältnisse technisch wirklich schön gewesen. Im Moment sei sie «einfach superhappy» mit den Fortschritten, die sie dieses Jahr erzielt habe. «Aber nächste Woche will ich wahrscheinlich schon wieder mehr.» Das starke WM-Resultat zeige, was eine verletzungsfreie Saison bewirken könne und was vielleicht für nächstes Jahr alles möglich wäre.

Dass sie mit ihrem letzten Sprung nebenbei die Olympialimite erfüllt hat und damit fix für Paris 2024 qualifiziert ist, realisierte die Andelfingerin zunächst nicht. «Daran habe ich gar nicht gedacht», sagte sie ganz überrascht, als Paddy Kälin darauf hinwies. Und dann liess sie ihren Emotionen wieder freien Lauf.

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