Sport

Am guten Start anknüpfen

Ramon Keller bestreitet seine erste Saison in der höchsten Kategorie der Schweiz. Der Auftakt ist gelungen. Am Sonntag steht der Truttiker erneut im Einsatz – in einer noch jungen Rennserie für Topfahrer.

von Manuel Sackmann
29. April 2022

Er sei zufrieden, sagt Ramon Keller. Am Osterwochenende startete der 24-jährige Motocrossfahrer in Frauenfeld und belegte am Ende den fünften Rang in der Kategorie Swiss MX Open. Auch im Jahresklassement steht er nach zwei Rennen – das erste fand in der Woche zuvor in Payerne statt – an derselben Stelle. Damit wäre sein Ziel bereits erreicht: «Ich strebe eine Platzierung in den top fünf an», so der Truttiker.

Er wolle noch keine allzu hohen Erwartungen an sich selbst stellen. Der Grund: Er bestreitet seine erste Saison auf höchster Stufe der Schweiz. «Wir schauen einmal, wie es läuft.» An den guten Auftakt gelte es nun anzuknüpfen. Das nächste Swiss-MX-Open-Rennen steht am Pfingstmontag in Muri AG auf dem Programm.

Angriff in neuer Rennserie
Bis dahin dauert es noch ein Weilchen, eine Pause legt der Weinländer aber keine ein. Im Gegenteil: Bereits am kommenden Sonntag steht er wieder im Einsatz, allerdings in einer anderen, noch sehr jungen Rennserie. Sie heisst Pro Race und wurde im vergangenen Jahr neu eingeführt. Ramon Keller war ebenfalls dabei, schaffte es mehr als einmal aufs Podest und belegte am Ende den guten vierten Gesamtrang.

Das Podest ist auch in diesem Jahr das erklärte Ziel, gerne auch der eine oder andere Sieg. Wie realistisch diese Vorgabe letztlich ist, wird sich zeigen. «Das kommt darauf an, wer mitmacht», sagt er. Das sei immer etwas unklar. Pro Race vereint die höchsten Stufen der 450-ccm- und 250-ccm-Kategorien in einer gemischten Klasse und richtet sich in erster Linie an die Motocross-Elite. «Damit wird den Spitzenfahrern eine zusätzliche Plattform mit starker Konkurrenz geboten, ohne dass sie dafür weite Reisen ins Ausland unternehmen müssen», erklärt Ramon Keller. Von den Top-Fahrern aus der Deutschschweiz dürften fast alle dabei sein, schwierig seien Voraussagen zur Teilnahme ausländischer Konkurrenz.

Doch ist es nicht unfair, wenn Maschinen mit unterschiedlich grossen Motoren im gleichen Rennen gegeneinander antreten? «Nicht unbedingt», findet der Truttiker. «Beim Start ist die 250er-Maschine im Nachteil, aber je nach Strecke kann sie während der Fahrt sogar im Vorteil sein.» Und aus­serdem stehe es ja jedem frei, mit dem grossen Töff anzutreten.

Zweiter Auftritt in der Nähe
Eigentlich hätte die Pro-Race-Saison schon Anfang April losgehen sollen, die Rennen in Wohlen mussten jedoch aufgrund starker Schneefälle abgesagt werden. Damit bildet nun Schlatt bei Winterthur den Auftakt. Auf Frauenfeld folgt also gleich der nächste Auftritt in der Nähe für den KTM-Fahrer, der auch den Fahrwerkhersteller WP vertritt (AZ vom 15.3.2019).

Am Sonntagmorgen findet das Zeittraining statt, das Einfluss auf die Startposition im Rennen hat, am Nachmittag gilt es dann ernst, und Ramon Keller wird versuchen, im Kampf um die Spitzenplätze mitzumischen. Die Form stimmt, wie die erste Saisonphase zeigt.

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