Sport

Auf gutem Weg, Titel zu gewinnen

Meister wurde der HC Rychenberg noch nie, der letzte Cupsieg liegt fast 30 Jahre zurück. In diesem Jahr bietet sich den Winterthurern die grosse Chance auf beide Titel. Auch dank dem Andelfinger Goalie Nick Schüpbach.

von Manuel Sackmann
23. Februar 2024

Es läuft beim HCR. Ihr werdet die Playoffs als Qualifikationssieger in Angriff nehmen. Am Samstag bestreitet ihr zudem den Cupfinal. Wie fühlt sich das an?
Nick Schüpbach: Ich bin sehr zufrieden mit der regulären Saison und dem bisher Erreichten unserer Mannschaft. Der Qualifikationssieg und das Erreichen des Cupfinals sind wichtige Zwischenziele für uns und zeigen, dass wir als Team gut funktionieren und auf einem guten Weg sind, endlich Titel zu gewinnen.

Die letzte Saison warst du in Karlstad in der zweithöchsten Liga Schwedens aktiv. Wie beurteilst du deine Leistungen seit deiner Rückkehr im Sommer?
Sehr gut. Nach der erfolgreichen Saison in Schweden, welche mit dem Aufstieg in die SSL (höchste Liga, Anmerkung der Redaktion) belohnt wurde, merke ich nun, dass mein Erfahrungsschatz weiter gewachsen ist. Das zeigt sich auch in meinem Spiel. Ich konnte mich nochmals steigern und kann nun noch konstanter starke Leistungen abrufen. Nun freue ich mich auf die wichtigste Phase der Saison.

Du bildest mit Luca Locher ein starkes Goalie-Duo, das sich im Rychenberger Tor bislang regelmässig abwechselte.
Für das Team und den Verein ist es ein Luxus, auf zwei starke und erfahrene Torhüter zählen zu können. Persönlich ist es jedoch eine grosse Herausforderung, mit Nichtnominierungen umzugehen. Wir beide möchten möglichst viel Spielzeit erhalten, das pusht uns aber auch zu Bestleistungen an den Spielen. Das ist sicher einer der Schlüsselpunkte, warum wir in der Qualifikation von allen Mannschaften am wenigsten Gegentore erhalten haben.

Der HCR wartet schon lange auf einen Titel. Heuer bieten sich gleich zwei gute Chancen. Als Erstes steht der Cupfinal in Bern an. Wie schätzt du euren Gegner ein?
Zug United hat eine starke Offensive um die Weltklassespieler Albin Sjögren, Miko Kailiala und Sami Johansson (die drei besten Punktesammler der Liga). Da sind sie enorm gefährlich. Zudem überzeugten die Innerschweizer diese Saison schon oft mit effizientem Überzahlspiel bei gegnerischen Strafen. Aber wir sind darauf vorbereitet und werden sie vor Probleme stellen.

In der Meisterschaft habt ihr beide Direktduelle verloren.
Ja, wir haben zweimal gegen Zug verloren. Das ist aber Vergangenheit. Und ich habe das Gefühl, wir sind bereit für das Spiel Nummer drei.

Mit welcher Einstellung geht ihr in diese Partie?
Uns erwartet ein intensives, attraktives und hart umkämpftes Spiel, bei dem wir als Kollektiv auftreten und um jeden Meter und Ball kämpfen werden. Mit einer fokussierten Leistung können wir ein grosses Ziel von uns erreichen. Eine vielversprechende Ausgangslage.

Eine Woche nach dem Cupfinal beginnen die Playoffs. Im Unihockey dürfen die Teams auf den Rängen eins bis vier ihren Gegner auswählen. Als Qualifikationssieger war der HCR als Erster an der Reihe. Nach welchen Kriterien wird entschieden?
Kriterien für die Wahl des Viertelfinalgegners sind hauptsächlich die Eindrücke aus den bisherigen Spielen gegen die Teams auf den Plätzen fünf bis acht. Die Qualität und Erfahrung eines Kaders, die Distanzen aufgrund von Wochentagsspielen und zu guter Letzt auch das voraussichtliche Zuschauerinteresse werden ebenfalls berücksichtigt. Entschieden wird es in Gesprächen zwischen Trainern, Verein und Spielern.

Ihr habt euch nicht für Köniz (8.), sondern für Floorball Thurgau (7.) entschieden. Was kann von eurem Gegner erwartet werden?
Floorball Thurgau ist ein sehr starker Gegner. Mit ihrer erstmaligen Playoff-Qualifikation hat die Mannschaft gezeigt, dass sie vor allem in der Torproduktion gefährlich ist. Unsere Erfahrung wird uns helfen, ihre Offensive zu kontrollieren. Wenn wir über die ganze Serie konstant mit hohem Balltempo aufspielen können, werden wir in den Halbfinal einziehen.

Wie geht ihr mit dem Druck um? Immerhin seid ihr Qualifikationssieger, ein Finaleinzug wäre die logische Folge.
Wir befinden uns in einer Favoritenrolle, haben hohe Erwartungen an unsere Leistungen und grosse Ziele, die wir erreichen wollen. Druck wollen wir auch spüren. Er hilft uns beim Abrufen von Spitzenleistungen. Mir persönlich hilft es in Drucksituationen, mich an Referenzerfahrungen zu erinnern, in welchen ich gezeigt habe, dass ich mich nochmals steigern kann, wenn es zählt.

Die Cupfinals von morgen Samstag, 24. Februar, werden vom Schweizer Fernsehen live aus Bern übertragen. Ab 15.45 Uhr sind die Damen auf SRF 2 zu sehen. Die Kloten-Dietlikon Jets mit der Hettlingerin Linn Larsson treffen auf Skorpion Emmental Zollbrück. Der Herrenfinal zwischen dem HC Rychenberg (mit Nick Schüpbach) und Zug United kann ab 19.15 Uhr im Livestream auf srf.ch verfolgt werden.

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