Sport

Ein Rennen mit Stimme im Ohr

Das Coronavirus sorgte dafür, dass diverse Laufsportanlässe nicht durchgeführt werden konnten. Deshalb erlebten Fernwettkämpfe einen Aufschwung. Auch der eigentlich abgesagte Wylandlauf kann so stattfinden – live kommentiert.

von Manuel Sackmann
09. Juni 2020

Diverse Sportanlässe fielen in den letzten Wochen dem grassierenden Virus zum Opfer. Und noch immer ist die Krise nicht gänzlich überstanden. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die zahlreichen geplanten Läufe nicht stattfanden oder, sofern sie erst noch bevorstehen, zumindest nicht wie gewohnt durchgeführt werden können. Abhilfe verschaffen Fernwettkämpfe, bei denen die Läufer die vorgegebene Distanz individuell absolvieren. Oftmals wird dabei auf ein genaues Datum verzichtet. Stattdessen steht den Teilnehmern eine Zeitspanne von mehreren Wochen oder gar Monaten zur Verfügung, um ihre Bestzeit eintragen zu lassen.

Frühzeitig abgesagt werden musste auch der beliebte Wylandlauf. Teilnehmer, Helfer, Zuschauer: Die 1000-Personen-Marke wird im Start-/Zielbereich im Andelfinger Niederfeld regelmässig überboten. Das OK setzt deshalb ebenfalls auf einen Fernlauf. Im Gegensatz zu Läufen wie zum Beispiel dem Winterthur Marathon dauert er jedoch nicht mehrere Tage. Der Wylandlauf 2020 findet am Originaldatum und zur Originalzeit statt: am Samstag, 13. Juni, um 15 Uhr.

App liefert Infos über andere Läufer
Das Ganze funktioniert mithilfe der App «ViRace». Das Handy-Programm ist wie auch die Teilnahme am Lauf kostenlos. Nach der Anmeldung auf der App wird der Lauf eine Stunde vor dem Start aufgeschaltet. Die Route kann selbst gewählt werden, einzig die Distanz ist vorgegeben: 14,4 Kilometer. Angeboten werden auch ein Schnupperlauf (7,15 Kilometer) und ein Kinderlauf (1,5 Kilometer). Bei diesen machen sich die Läufer um 14 Uhr beziehungsweise um 13.30 Uhr an der virtuellen Startlinie bereit.

Die Teilnehmer benötigen lediglich ein Handy mit vollem Akku und Kopfhörer. Denn über die App wird der ganze Lauf kommentiert. Die Athleten wissen so stets Bescheid über ihre Zwischenzeiten und die gelaufene Distanz. Zudem können andere Läufer markiert werden, um auch über deren aktuelle Position informiert zu werden. So ist es möglich, sich mit Freunden ein fast schon echtes Rennen zu liefern.

Etwas gilt es bei der virtuellen Ausgabe des Wylandlaufs allerdings zu beachten: Das OK bittet ausdrücklich darum, nicht die Originalstrecke zu laufen. Der Grund sind mehrere Funklöcher entlang des Weges. Damit alles optimal klappt, braucht das Handy permanent Empfang.

War dieser Artikel lesenswert?

Zur Startseite

Zeitung Online lesen Zum E-Paper

Folgen Sie uns