Weinland

1. August ohne Feuer und Feuerwerk

Wegen der Trockenheit ist die Waldbrandgefahr schweizweit erhöht. Seit Freitag gilt auch im Kanton Zürich ein Feuerverbot in Waldnähe. Weinländer Gemeinden haben im Hinblick auf den Nationalfeiertag reagiert und ein allgemeines Feuer- und Feuerwerksverbot erlassen.

von Cindy Ziegler
31. Juli 2018

Die Meldungen häuften sich in den letzten Tagen: Am Donnerstag gaben Coop und Migros bekannt, dass sie den Verkauf von Feuerwerk einstellen, am Freitag folgte das erwartete Feuerverbot in Waldnähe im Kanton Zürich. Hinsichtlich des 1. August haben nun alle Weinländer Gemeinden, die ein Feuer geplant hatten, bekannt gegeben, auf ein solches zu verzichten.

Wer am Wochenende vorhatte, sich die Mondfinsternis anzuschauen und vorher draussen, beispielsweise auf dem Müliberg, gemütlich zu grillieren, musste auf Letzteres verzichten. Mit rotweissem Band war die Feuerstelle abgesperrt und mit der entsprechenden Weisung versehen.

Wegen des bevorstehenden Nationalfeiertags haben alle Weinländer Gemeinden, die selber ein Feuer oder Feuerwerk geplant hatten, die kantonalen Regeln für ihr Gebiet verschärft. Das bedeutet, dass das Grillieren auf offenem Feuer nicht nur in Waldesnähe, sondern auch im Siedlungsgebiet untersagt ist. Einzig Gas- und Elektrogrille sind vom Verbot ausgenommen.

Keine Entspannung in Sicht
Weiter ist auch das Abbrennen von Feuerwerk verboten. Als Begründung geben die Gemeinden an, dass bereits kleine Funkenwürfe Brände entfachen könnten und eine Entspannung der Lage nicht abzusehen sei; die ganze Woche sind Höchsttemperaturen von über 30 Grad angesagt. Zum Schutz von Landschaft, Mensch und Tier seien von den Gemeinden deshalb entsprechende Schritte eingeleitet worden. Wer am Nationalfeiertag trotzdem nicht auf ein Spektakel verzichten möchte, kann sich die Feuerwerke in Stein am Rhein und am Rheinfall (siehe Kasten) anschauen.

Über das Verbot freuen dürften sich die Tiere. Feuerwerk stellt für Haustiere wie Hunde und Katzen eine grosse Belastung dar und versetzt viele in Panik. Und für Kleintiere – etwa Igel, Blindschleichen und Spitzmäuse – bedeuten Holzhaufen für grosse Feuer Todesgefahr. Sie verstecken sich gerne im vorab aufgeschichteten Holz und verbrennen so mit dem Feuer, wie der Schweizerische Tierschutz mitteilt. Dieser ruft zudem auf, Vögeln, Igeln und anderen Kleintieren flache Wasserschalen in Gärten und Grünanlagen aufzustellen.

Touristische Feuerwerke finden statt

Ganz auf Goldregen und Raketen verzichten muss um den Schweizer Nationalfeiertag niemand. «Die Feuerwerke am Rheinfall am 31. Juli wie auch in Stein am Rhein am 1. August finden mit Sonderbewilligungen und unter verschärften Sicherheitsmassnahmen definitiv statt», teilt Jürg Steiner, stellvertretender Direktor von Schaffhauserland Tourismus mit. Gegenüber «Tele Top» sagte er, diese Feuerwerke seien Events und wichtig für die Region. Sönke Bandixen, Stadtpräsident von Stein am Rhein, betonte in diesem Zusammenhang den Wunsch der Stadt, dass die Tradition bleibt. Und da nun private Feuerwerke verboten seien, böten die öffentlichen einen Ersatz. In Stein am Rhein werden 10'000 Besucher erwartet, am Rheinfall 12'000. (az)

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