Weinland

Das Tablet als Arbeitsgerät in der Primarschule

Seit Kurzem arbeiten die Primarschüler mit iPads. Die neuen Geräte bieten den Lehrpersonen vielfältige Möglichkeiten, um sie in den Unterricht zu integrieren. Im Moment wird viel mit den Tablets geübt.

von Cindy Ziegler
22. Januar 2019

Das iPad als Arbeitsgerät in der Schule: Für viele Sekundarschüler ist das schon lange Wirklichkeit. Neuland sind die Geräte jedoch noch in vielen Primarschulen. So auch in Henggart, wo seit Herbst 50 Tablets in den Unterricht integriert werden. Mit der Einführung des Lehrplans 21 (siehe Kasten) und den damit neu zu erlernenden Kompetenzen in Medien und Informatik wird die Arbeit mit digitalen Geräten immer wichtiger – auch auf der Primarstufe.

Stefan Schwab ist Lehrer der 4. Klasse an der Primarschule in Henggart und für die Informatikeinrichtung der Schule mitverantwortlich. Mit seinen Schülern testet er seit einigen Wochen, wie die iPads gewinnbringend in den Unterricht integriert werden können.

Die neuen Geräte seien der Ersatz für die in die Jahre gekommenen Laptops. Die Vorteile der kleineren iPads lägen auf der Hand: Sie seien vielfältiger einsetzbar, Lernprogramme würden immer öfter nur noch als Apps angeboten, und die weiterführende Schule, die Sek Andelfingen, arbeite seit geraumer Zeit erfolgreich damit.

Stefan Schwab sieht aber noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: «iPads als Arbeitsgeräte sind attraktiv für die Schüler.» Tatsächlich arbeiten die Kinder gerne mit den neuen Tablets. «Es macht mehr Spass mit dem iPad zu schreiben statt auf Papier», meint etwa ein Junge. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig: von Mathematik über Deutsch bis hin zum einfachen Programmieren. So gibt es auch Online-Tests, die das Niveau des jeweiligen Schülers exakt erfassen und den Schwierigkeitsgrad der Übungen entsprechend anpassen.

Aber auch ganz Grundlegendes üben die Kinder, beispielsweise wie das Dateisystem eines Computers funktioniert, wie man Bilder abspeichert oder wie man Inhalte miteinander teilt. In der Fülle an Möglichkeiten, die sich nun aufgetan haben, sei es manchmal schwierig, das Richtige für den eigenen Unterricht auszuwählen, meint Stefan Schwab. Mit nach Hause nehmen dürfen die Kinder die Tablets nämlich nicht.

Noch ein paar Kinderkrankheiten
Im Moment benötigt die Arbeit mit den iPads noch viel Zeit. Denn Stefan Schwab muss seinen Schülern oft behilflich sein. Er ist aber zufrieden mit den neuen Anschaffungen. «Sie haben ein paar Kinderkrankheiten, aber das ist ganz normal», sagt der Lehrer.

Die Angst, dass die Klasse bei der Arbeit mit den iPads unruhiger ist als sonst, teilt Stefan Schwab nicht. Bei den Einstufungstests, die die Kinder am letzten Freitag machten, waren sie konzentriert. Und sogar beim Programmierspiel war es still im Schulzimmer.


Medien und Informatik im Lehrplan 21 und in anderen Schulen

Mit der Einführung des Lehrplans 21 hat der Kanton Zürich die Vorgabe für elektronische Geräte erhöht. In der Mittelstufe (4. bis 6. Klasse) soll auf zwei Schüler ein Gerät kommen. Spätestens bis 2021 soll das für alle Stufen gelten.

Ab der 5. Klasse ist eine Lektion pro Woche für den Informatikunterricht vorgesehen. Ab diesem Zeitpunkt werden die Leistungen benotet und im Zeugnis festgehalten. Vorher sollen die Themen in die bestehende Lektionentafel integriert werden.

Schon länger Tablets in den Unterricht integriert hat die Primarschule in Andelfingen. Insgesamt sind dort 260 iPads im Einsatz. Seit letztem Sommer habe jede Klasse einen Halbklassensatz (1 Gerät pro 2 Schüler) sowie jeder Kindergarten 6 Geräte, sagt ICT-Supporter Dieter Baach. Auch er bestätigt, dass die iPads flexibler und schneller einsatzbereit seien als ein Computer.

Im Moment, so Dieter Baach, sei die Primarschule Andelfingen mit einer anderen Schule daran, Dutzende von iPad-Projekten zu erarbeiten, um alle Informatikinhalte des Lehrplans 21 abzudecken. (ciz)

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