Weinland

Ernst Stocker betont das Verbindende

Auch Regierungsrat Ernst Stocker beschäftigte am Weinländer Herbstfest die Frage, ob er jetzt im «richtigen Weinland» ist oder nicht. Er äusserte sich pragmatisch.

von Roland Spalinger
11. September 2018

Und schon ist es vorbei, das Weinländer Herbstfest 2018 – nach drei Tagen bei besten äusserlichen Bedingungen. Dazu beigetragen hatte auch eine 90-jährige Hettlingerin, wie Gemeinde- und OK-Präsident Bruno Kräuchi in seiner Eröffnungsrede erzählte. Als er sie kürzlich an ihrem Geburtstag besuchte, habe sie ihm gesagt, sie habe jeden Abend für schönes Wetter gebetet.

Und dann warf er abermals die Frage auf, über die geredet wird, seit Hettlingen und Weinländer Herbstfest in einem Atemzug genannt werden: Wie sehr gehört Hettlingen zum Weinland? Hat der Ort überhaupt Reben und das Recht, dieses Fest zu organisieren? Sprich: Gehört Hettlingen dazu? Bruno Kräuchis Antwort fällt klar mit Ja aus. Hettlingen habe 3,2 Hektaren Reben, und beim Weinländer Musiktag sowie beim Weinländer Turntag frage niemand. «Wir sollten deshalb nicht dar­über streiten», findet er.

Markus Steger von der örtlichen Musikgesellschaft erinnerte an das Lied «Mir hei e Verein» von Mani Matter: Wenns peinlich sei, wolle man nicht dazu gehören, wenns gut laufe, gehörten alle dazu. Auch Regierungsrat Ernst Stocker nahm sich der Frage an und meinte, wir sollten nicht auf Grenzen schauen, sondern aufs Verbindende. Und Wein verbinde. Es sei wunderbar, alle sollten stolz sein «auf die Gemeinde, auf die Vereine, auf unsere Leute, die arbeiten und helfen und sich für das Fest einsetzen». Das sei gelebte Gemeinschaft.

Der Kreis wird grösser
1972 fand in Rudolfingen das erste Weinländer Herbstfest statt. Wegen dem Aufwand entschied das kleine Dorf, den Kreis der Organisatoren auf Kohlfirstgemeinden auszuweiten. 1977 war dann Kleinandelfingen erster Gastgeber weg vom Kohlfirst. Und nun, vier Jahre nach dem letzten Fest 2014 in Dachsen, war Hettlingen der erste aus­serhalb des Bezirks Andelfingen. Sie hätten die lange Durststrecke unterbrochen, sagte Bruno Kräuchi. Er dankte einem Ehepaar, das für die Dekoration Sonnenblumen und Dahlien angepflanzt hatte; die Dahlienzwiebeln würden sie, wie das früher üblich war, dem nächsten Ausrichter Flaach 2019 übergeben.

Hettlingen war ein guter und würdiger Gastgeber. Erstmals berechtigte das Festabzeichen zur Hin- und Rückfahrt mit dem öffentlichen Verkehr. Mit der ÖV-Nutzung ist das OK sehr zufrieden, mit den Festabzeichenverkäufen nicht. «Unsere Erwartungen konnten wir nicht erfüllen», sagt OK-Mitglied Thomas Baumann. Produziert wurden 20 000 Abzeichen. Froh ist das OK, dass das Fest ohne Zwischenfälle verlaufen ist.

Eine positive Bilanz zieht auch Theodor Strasser, als Präsident des Weinbauvereins Schirmherr des Herbstfests. «Tipptopp» sei es gewesen, «im Gros­sen und Ganzen eine äusserst gelungene Sache».

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