Weinland

Etwas Nostalgie zur Adventszeit

Weihnachten steht vor der Tür und damit die Lieblingszeit von Katrin Germann. Um noch mehr besondere Momente zu schaffen, hat die Wimmelbuch-Erfinderin einen Geschichten-Advents­kalender ins Leben gerufen.

von Jasmine Beetschen
24. November 2023

Kerzen, Guetzliduft und warme Lichter sind fester Bestandteil der Weihnachtszeit und gehören einfach dazu. So für viele auch der Adventskalender. Die Suche nach einem solchen brachte Katrin Germann aus Marthalen, die Erfinderin des Wyland Wimmelbuchs (AZ vom 28.1. und 8.11.2022), auf die Idee für ein neues Projekt. «Als pflichtbewusstes Gotti nahm ich mir zum Vorsatz, meine Gottenmeitli jedes Jahr mit einem neuen kreativen Adventskalender zu beschenken. Aber nach einiger Zeit stiess ich damit vor zwei Jahren doch an meine materiell-kreativen Grenzen – ich hatte es langsam satt.»

Doch aufgeben wollte sie nicht. Da sie schon immer gerne Geschichten schrieb, entschied sie sich kurzerhand, für ihre Meitli 24 Adventsgeschichten zu verfassen. Das Besondere daran: Sie schrieb sie nicht nur, sondern nahm sie auch auf. Als Radiomoderatorin war sie dafür an der Quelle. So konnten die Mädchen in die kurzen Abenteuer eintauchen und sie jederzeit nochmals anhören.

Ein Kalender zum Entschleunigen
Das Projekt entwickelte sich schnell zum Selbstläufer, erzählt Katrin Germann. Nicht nur die Gottenmeitli kamen in den Genuss der Erzählungen, sondern bald auch das weitere Umfeld sowie schliesslich die Radio­zuhörerinnen und -zuhörer im ganzen Raum Zürich, Schaffhausen und der Ostschweiz. «Es war richtig schön, zu sehen, wie meine Geschichten Klein und Gross erfreuten. Für viele wirken sie entschleunigend, was vor allem in der Vorweihnachtszeit sehr willkommen ist – und einfach guttut.»

Aufgrund der grossen Resonanz entschied sich Katrin Germann diesen Sommer, die Adventsgeschichten als Texte zum selbst erzählen und anhören in die Schweizer Stuben zu bringen. Dafür passte sie jede einzelne nochmals neu an. «Mich bei 30 Grad im Schatten mit Schneemännern, Guetzlibacken und Wunschzetteln zu befassen, war schon etwas komisch», erzählt sie mit einem Lachen. Doch habe das Ganze viel Spass gemacht. Unterstützung erhielt sie von ihrem Mann Marco, der ihr beim Layouten half, sowie von Moni Schmid, die schon beim Wimmelbuch als Illustratorin dabei gewesen war.

Das Umwälzen in schriftliches Schweizerdeutsch habe am meisten Zeit benötigt. «Das Schreiben fürs Sprechen ist anders. Als Radiomoderatorin hatte ich meine Texte so geschrieben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, mit doppelten Buchstaben fürs Betonen und Mundartausdrücken, die so nicht zwingend korrekt geschrieben sind.» Um diese zu vereinheitlichen, holte sie sich bei einem Experten Tipps ab, sodass die Adventsgeschichten nun in schriftlichem Schweizerdeutsch, genauer in Zürcher und Schaffhauser­ Dialekt, daherkommen.

Die Texte sind fiktiv, doch oft durch Erinnerungen aus der eigenen Kindheit oder durch Erfahrungen aus dem Umfeld inspiriert. «So steckt in jeder Geschichte etwas Persönliches, das sie zu etwas ganz Besonderem macht», sagt Katrin Germann. Beim Schreiben habe sie gelernt, dass es nicht immer unbedingt eine spektakuläre Drama-Geschichte sein muss. «Kinder brauchen das überhaupt nicht», so die 41-Jährige. Eine schöne Geschichte, der sie gemütlich lauschen können, reicht schon aus. «Und wenn dann noch ein paar kleine Lacher eingebaut sind, ist sie perfekt.»

Auch viele Erwachsene mögen ihre Geschichten, fühlen sich in die eigene Kindheit zurückversetzt. «Als Kind haben wir immer mit meinem Grosi Pralinen gemacht, das ist eine meiner Lieblingserinnerungen an die Adventszeit in Kindertagen.» Um solche Erinnerungen lebendig zu halten, verpackte sie diese in Geschichten. Sie hätten oftmals eine niederschwellige Botschaft. «Aber nicht mit erhobenem Zeigefinger.»

Viel eher seien die Mundarterzählungen als Anregung zu verstehen, gemeinsam Zeit zu verbringen, aneinander zu denken und Nächstenliebe zu pflegen. Und vor allem auch, sich Zeit zu nehmen: «No drama in der Adventszeit» sei das Motto, so Katrin Germann. Dazu sollen ihre Geschichten ihren Teil beitragen und «die Adventszeit, neben Kerzen und Guetzliduft noch etwas besinnlicher und schöner machen.»

Der Geschichten-Adventskalender kann über wunderbuch@gmx.ch oder auf www.wyland-wimmelbuch.ch bestellt werden.

Verlosung schöner «Adventsgeschichten»

Die «Andelfinger Zeitung» verlost fünf Exemplare des «Geschichten-Adventskalenders». Darin finden sich alle Erzählungen zum Lesen sowie zu jeder ein QR-Code, um sie als Audio herunterzuladen und anzuhören. Beantworten Sie einfach die folgende Wettbewerbsfrage und schreiben Sie uns bis am 29. November ein E-Mail mit der Antwort, Ihrer Adresse und dem Stichwort «Geschichten-Adventskalender» an j.beetschen@andelfinger.ch. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden persönlich per Mail benachrichtigt. Wettbewerbsfrage: Wie viele Geschichten lassen sich im Advents­kalender finden? (az)

War dieser Artikel lesenswert?

Zur Startseite

Zeitung Online lesen Zum E-Paper

Folgen Sie uns