Gas und Grill passen nicht zwingend zusammen

Region - Ein Brand in Beringen ging einigermassen glimpflich aus. Das Problem: Der Grill wurde in Deutschland gekauft, die Gas­flasche in der Schweiz. Händler wissen, dass das nicht geht, Private offenbar nicht zwingend.

Roland Spalinger (spa) Publiziert: 23. April 2025
Lesezeit: 2 min

Den Brand löschte die Feuerwehr Neuhausen Oberklettgau schnell. Und auch die Brandursache war rasch geklärt: Beim Grill, der am Freitag, 11. April, kurz vor 19.30 Uhr den Schadenfall in Beringen verursacht hatte, handelte es sich laut Mitteilung der Schaffhauser Polizei um ein in Deutschland hergestelltes und gekauftes Modell, das an eine Schweizer Gasflasche angeschlossen wurde.

«Diese beiden Komponenten sind jedoch nicht vollständig kompatibel», schreibt die Polizei und rät dringend davon ab, Gasgrillgeräte aus dem Ausland mit Schweizer Gasflaschen zu betreiben. Unterschiedliche Dichtungssysteme stellten eine erhebliche Brandgefahr dar, erklärt sie.

Problem besteht immer

Das Problem: Die Gewinde deutscher, schweizerischer und französischer Druckregler und Gasflaschen passen zwar aufeinander, aber die Dichtungen sind anders konzipiert. Man kann zwar alles zusammenschrauben, aber bei einer Verbindung von Schweizer Gasflasche und deutschem Druckregler tritt immer Gas aus.

Das Thema komme leider jedes Jahr wieder auf, obwohl Handel und Hersteller, Medien und Polizei unablässig sensibilisierten, teilt die Jumbo-Medienstelle auf Anfrage mit. Lieferanten hätten die Unterschiede im Griff und würden ihre Geräte länderspezifisch ausrüsten. Der Schweizer Druckregler von Campingaz zum Beispiel sei türkisblau, damit jeder Fachperson in der Lieferkette auffallen würde, wenn ein falsches Gerät in die Schweiz gelangt sei, so der Mediensprecher von Jumbo.

Auch Landi Schweiz teilt mit, dass in der Schweiz gekaufte Produkte sicher seien. «Die Gasgrills werden für den Schweizer Markt hergestellt und entsprechen den geforderten Normen», so die Medienstelle. Weiter würden den Grills Anleitungen mit Sicherheits­hinweisen beigelegt, die auch online zur Verfügung stünden. «Bei sachgemässer Verwendung der Gasgrills besteht keine Brandgefahr.»

Wohin mit der Gasflasche

Ein weiterer wichtiger Punkt: Zur Positionierung der Gasflasche rät die Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB) auf ihrer Website, die Herstellerangaben zu befolgen. Wenn der nötige Schutzabstand zwischen Gasflasche und Gasgrill unterschritten werde, könne es gefährlich werden. «Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Flasche unter dem Grill steht.»

Wichtig sei weiter, dass der Zugriff zur Flasche gewährt sei, sodass diese im Notfall schnellstmöglich geschlossen werden könne. Gasschläuche sind mittlerweile in der Regel schon im Werk so angeschraubt, dass sie sitzen. Ist das nicht der Fall (oder bei einem Wechsel), muss der Schlauch am Grill selber mit Werkzeug angezogen werden. 

Beim Brand in Beringen konnten sich die Bewohner laut Polizeimeldung rechtzeitig in Sicherheit bringen und die Liegenschaft selbständig verlassen.Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr verhinderte, dass der Brand aufs Gebäude übergriff.