Was vor 30 Jahren zur Gründung der Ladenvereinigung Ipoza (Ich poschte z’Andelfinge) geführt hat, gilt noch heute: die Förderung der im Weinland einzigartigen Zentrumsanordnung des Marktplatzes Andelfingen. Das lassen sich die knapp 20 Mitglieder seit jeher etwas kosten. Sie verteilen am Muttertag Rosen, im Herbst Äpfel und bringen Anfang Dezember den Samichlaus samt Esel auf den Marktplatz.
Auch schon standen Kamele bereit, die geritten werden konnten. Stefan Peier schmunzelt, wenn er an die Aktionen seines Vorgängers als Ipoza-Präsident denkt, Rolf Schäuble. Zum Teil seien es dann einmalige Sachen geblieben wie die Autogrammstunde mit Kugelstosser Randy Barnes. Vieles aber zieht sich durch die Geschichte des Vereins und gehört heute fast zum Andelfinger Kulturgut.
Ein Verein, zwei Schwerpunkte
Die Förderung des lokalen Gewerbes hat sich die Wirtschaftsvereinigung Region Andelfingen auf die Fahne geschrieben. Bei dieser sind die meisten Ipoza-Mitglieder ebenfalls dabei. Sie fanden aber, für die Belange rund um den Marktplatz und für den Austausch mit der Behörde brauche es eine eigene Stimme. «Wir haben ein gewisses Gewicht», sagt Stefan Peier, seit der Gründung dabei und seit 14 Jahren Präsident.
Gewichtig sind auch die Themen, um die es dabei geht – vor allem bei den Parkplätzen, die die Vereinigung Ipoza als überlebenswichtig taxiert. 2007 läuteten erstmals die Alarmglocken, als der Gemeinderat eine neue Marktplatzgestaltung erwähnte, vier Jahre später konkretisierte und noch ein Jahr später schubladisierte. Vom Platz ist die Idee aber nicht. Der Gemeinderat sieht nach wie vor Potenzial und lud in der ersten Hälfte 2024 zu einem Workshop. Der Verein Ipoza war freilich vertreten.
Gemeinsam und doch jeder für sich
Sinnbild für «gemeinsam» sind seit rund 25 Jahren die Gutscheine für den Einkaufsort («ein grosser Erfolg», sagt Stefan Peier) und die roten Einkaufstaschen, die 2021 mitten in der Coronazeit in einer Neuauflage verteilt wurden. Wegen der Pandemie fielen 2020 der Jubiläumsapéro und zweimal der Jahrmarkt aus. Was trotz aller Gemeinsamkeiten und erstem Anlauf 1997 immer noch äusserst individuell gehandhabt wird: die Öffnungszeiten.
Immerhin für die grösste Kiste in ihrer 30-jährigen Geschichte haben sie sich diesbezüglich einigen können. Der Erlebnismorgen findet am 17. Mai von 9 bis 14 Uhr statt. 14 Mitglieder präsentieren sich mit einer speziellen Aktion.
Das läuft am Jubiläum
Ein Rundgang durch 40 Jahre Wyland Apotheke, Lager-Rundgang mit Blick hinter die Kulissen (Schuhgeschäft Peier), selber einen Zopf flechten (Bäckerei Gnädinger), eine Pflanze eintopfen (Blumen Wunderprächtig), eine Wurst herstellen (Wyland Metzg), einen Veloschlauch wechseln (Bechtiger 2 Rad), ein Glas-Windlicht bemalen (Papeterie Schwaninger), Pommes frittieren (Meier Elektro) oder bei der Chäs-Teilet das Gewicht schätzen (Volg).
Das Team Grab lädt zum Aroma-Parcours, die Mobiliar in die Hüpfburg, die Genossenschaft Lindenmühle zum Getreide-Erkennen, die Andelfinger Zeitung zum Blick über das Ganze, und die «Spätzlipfanne» führt eine Festwirtschaft. Andere Mitglieder wie Niedermann & Partner, Raiffeisen, ZKB und Fantasy Tours, denen die Belange um und am Marktplatz ebenfalls wichtig sind, unterstützen die Aktion.
Der Erlebnismorgen findet hauptsächlich im Löwenhof statt – wer sich seit 30 Jahren für den Erhalt des Marktplatzes einsetzt, stellt diesen nicht selber voll, sondern überlässt ihn der Kundschaft. Zum Einkauf gibt es die genannten Aktivitäten und Attraktionen. Wer vier davon absolviert und sich dies mit einem Stempel auf dem Karton-Flyer bestätigen lässt, macht aus ihm einen Gutschein.
Ladenverein feiert und lädt zur Feier