Weinland

Letzte Stele ist dem Hilari gewidmet

Am Freitagabend weihte die Gemeinde die 12. Stele zum 700-Jahre-Jubiläum ein. Sie handelt vom Hilari, steht beim Rhy-Markt und ist der Abschluss eines gelungenen Festjahres.

von Cindy Ziegler
18. Dezember 2018

Eigentlich handelt die Stele beim Coop Rhy-Markt vom Hilari – dem bekanntesten und wohl wichtigsten Brauch in den Cholfirstgemeinden. Viel zu erzählen hatte Historiker Hansruedi Galliker zum Fest im Januar jedoch nicht. Er hatte bei der siebten Stele zum Edelfräulein Berta bereits einiges über den möglichen Ursprung des Hilaris erzählt. «Und ich kann euch als Zürcher Oberländer schlecht euer Fest erklären», sagte er und sorgte am Freitagabend für einige Lacher bei den 150 Anwesenden. Stattdessen wagte Hansruedi Galliker einen Blick zurück – auf die 700-jährige Geschichte Feuerthalens sowie auf das Jubiläumsjahr 2018.

So betonte der Historiker in seinem Rückblick immer wieder die Besonderheiten Feuerthalens und die vielen spannenden, amüsanten kleinen Geschichten, die er in der langen Chronik des Dorfes entdeckt hatte. So sei Feuerthalen – trotz der Nähe zu Schaffhausen – nie nur dessen Vorort gewesen. Es seien vor allem Kleingewerbebetreiber und Fabrikarbeiter gewesen, die das Dorf anfangs bevölkerten. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei die Bevölkerung trotz der Krise stets positiv geblieben und habe fortschrittlich gedacht. So hatte sich Feuerthalen beispielsweise bereits in den 50er-Jahren für eine Kläranlage ausgesprochen. Zwar habe es noch 20 Jahre gedauert, bis eine solche schliesslich auch wirklich stand. «Trotzdem war Feuerthalen eine der ersten Gemeinden mit Kläranlage», sagte Hansruedi Galliker.

Er führte weiter aus, dass die Geschichte der Gemeinde bis in die Neuzeit spannend bleibt, beispielsweise die Fusion von Feuerthalen und Langwiesen im Jahr 2008 oder der Bau des Altersheims seien wichtige Eckpunkte. «Als Feuerthaler dürft ihr sehr stolz auf eure Gemeinde sein.»

«Feuerthalen feiert», alles stimmte
«Feuerthalen feiert» war das Motto des Jubiläumsjahrs. Als ein Festjahr, bei dem alles gestimmt hat, bezeichnete es Gemeinde- und OK-Präsident Jürg Grau. Alles gestimmt hatte auch am Freitagabend bei der Einweihung der zwölften und letzten Stele. Gesponsert haben sie die «Freunde des Hilari», denen die hiesigen Hilari-Vereine angehören. Platzkonzerte der Hilari-Wiiber und der Hilari-Musik sowie das Spiel der Tambouren begleiteten den Festakt und die Einweihung der Stele.

Gemeinderat Markus Späth war für die Stelen verantwortlich und hielt die Abschlussrede. «Bei jeder Enthüllung waren mindestens 50 Leute da, heute bei der letzten sind es sogar 150», sagte er stolz. Alle Stelen seien nach wie vor in einem guten Zustand, und keine sei bisher Sprayern oder Randalen zum Opfer gefallen. Die Firma, die sie erstellt hat, habe gute Arbeit geleistet. Dankbar sei er auch allen Sponsoren und Hausbesitzern, die sich an den Stelen beteiligten.

Eine richtige Geschichte
Viel Arbeit habe auch Hansruedi Galliker geleistet. Er könne nicht nur schreiben, sondern auch sprechen und habe jede Enthüllung spannend gemacht. «Ich gebe dir gerne den inoffiziellen Titel Gemeindegeschichtsschreiber», sagte Markus Späth zum Historiker. Feuerthalen habe nun erstmals eine Geschichte, die ihrem Namen würdig ist.

Das grösste Kompliment machte Markus Späth seinem Gemeinderatskollegen und Präsidenten Jürg Grau. Er habe das Jubiläumsjahr organisiert und getragen. «Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Gemeinde von der Grösse Feuerthalens so ein Jubiläum feiern darf.» Es sei eben wirklich ein Festjahr gewesen, bei dem alles gestimmt habe.

Die ganze Geschichte Feuerthalens ist unter www.feuerthalen.ch einsehbar.

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