Weinland

Mario Fehr weiht Aussen-Fitnesspark ein und macht ein Angebot

Er misst neun auf neun Meter, hat einen butterweichen Boden und stählt die Muskeln: der Aussen-Fitnesspark, der neu bei Skaterpark und Fussballplatz steht. Das Street-Workout könnte noch erweitert werden.

von Roland Spalinger
27. September 2022

Corona hatte bei der neuen Anlage in Feuerthalen für zwei Sachen gesorgt: Einerseits sah der Gemeinderat einen Sinn in einem frei zugänglichen Fitnesspark, wie ihn ein Bürger angeregt hatte. Andererseits sah er sich aber auch gezwungen, vorsichtig zu budgetieren, wie es das Gemeindeamt angeregt hatte. Die Ausgabe wurde verschoben.

Zwei Jahre nach der Anfrage, ob die Gemeinde einen Outdoor-Fitnesspark schaffen könne, konnte dieser am frühen Donnerstagabend eingeweiht werden. Neun mal neun Meter misst er. «Es brauchte einiges, damit ich jetzt hier so weich stehen kann», sagte Gemeindepräsident Jürg Grau rückblickend.

Als Bäder, Sporthallen und Fitnessstudios geschlossen waren und Bundesrat Alain Berset wiederholt «Bleiben-Sie-zu-Hause!» mahnte, traf in Feuerthalen ein Schreiben aus dem Departement von Sicherheits- und Sportminister Mario Fehr ein. Das kantonale Sportamt unterstütze zehn Gemeinden mit weniger als 10'000 Einwohnenden mit 25'000 Franken beim Bau einer frei zugänglichen Sportanlage.

Feuerthalen bewarb sich – mit Erfolg. «Sport hat eine bedeutende Wirkung», sagte Mario Fehr, der auch für diese Einweihung gern ins Weinland kam. Nebst der Unterstützung von Vereinen hätten sie in dieser Zeit den Megatrend vereins­unabhängiger Projekte wie Sportboxen erkannt, die in kleinen Gemeinden einen Mehrwert schaffen würden (zum Beispiel in Andelfingen, AZ vom 11.2.2022).

In Feuerthalen hat der Kanton nun aus zwei Kässeli gesamthaft 40'000 Franken springen lassen und damit zwei Drittel der Anlage finanziert. Einen Drittel trägt die Gemeinde.

Gratislektionen für die Bevölkerung
Finanzvorstand Matthias Huber verglich die Kosten des Parks mit einem Eisberg. Der grösste Teil sei nicht sichtbar. Von den 60'000 Franken mache der weiche Boden 45'000 Franken aus, die Geräte dar­auf 15'000 Franken. Und in bloss 14 Tagen sei die Anlage erstellt worden, sagte Matthias Huber. Bei der Einweihung fehlte bloss noch der rote Deckbelag. Die Farbe sei wichtig, bemerkte Markus Späth (SP) schmunzelnd.

Danach war die Reihe an Fitness-Coach Philipp Schmid, der in Rudolfingen wohnt und in Feuerthalen ein Studio betreibt. Für ihn sei ein Wunsch in Erfüllung gegangen, sagte er. Diese Geräte würden «extrem viele Möglichkeiten bieten». Er hat sie nun vor seiner Tür und will sie vermehrt in Lektionen einbauen. Vor Ort zeigte er, welche Übungen möglich sind. Damit er auch die Bevölkerung anleitet, hat die Gemeinde ihn für vier Termine gebucht. Die vier Gratislektionen finden statt am 29. September, sowie am 6., 11. und 18. Oktober, jeweils um 18 Uhr.

Der fitte 50-Jährige machte Klimmzüge, hatte aber auch ein Gummiband dabei und demonstrierte, wie es damit einfacher geht. «Solche Bänder hat es in der Sportbox!», warf Mario Fehr ein und machte ein Angebot: Wenn Feuerthalen bis Ende Jahr eine Box bestelle, trage der Kanton die Hälfte der 20'000 Franken. Stefan Schötzau, Chef des kantonalen Sportamts, machte eine Notiz. Jürg Grau auch.

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