Weinland

Mehr Weinländer als im Vorjahr

Der Kanton Zürich hat erstmals mehr als 1,5 Millionen Einwohner. Einen kleinen Teil hat auch der Bezirk Andelfingen zur Überschreitung dieser Marke beigetragen – allerdings den kleinsten im ganzen Kanton.

von Eva Wanner
12. Februar 2019

Das Weinland als Region und der Bezirk Andelfingen sind als Begriff nicht immer Deckungsgleich. Eines haben die beiden aber gemeinsam: Sie sind per 31. Dezember 2018 gegenüber dem Vorjahr gewachsen, wenn auch moderat. Der Bezirk Andelfingen in der offiziellen Definition von 24 Gemeinden (nach der Fusion von Stammheim sinds nun noch 22) von 31  140 auf 31  317; also um 177 Personen.

Die drei grossen «Gewinner», sprich jene Dörfer, die am meisten zugelegt haben, sind die Gemeinden Dinhard (+103 Personen), Ossingen (+67) sowie Adlikon (+52). Letzteres hat prozentual betrachtet in einem Jahr das grösste Bevölkerungswachstum erlebt; um rund 8 Prozent von 655 auf 707 Personen.

Wachstum wegen Bautätigkeit
Zu erklären sei das starke Wachstum in Adlikon seit 2015 mit den drei jüngsten Überbauungen, sagt Gemeindeschreiberin Melanie Eisenring. Auf die Infrastruktur habe dieser Zuwachs keine merklichen Auswirkungen, sagt sie weiter.

Bisher keine Konsequenzen für die Infrastruktur hat auch das Wachstum in Dinhard, so  Gemeindepräsident Peter Matzinger. Er freut sich zwar über den Zuwachs in der Gemeinde, ist aber nicht sonderlich überrascht: «Durch die Baubewilligungen, die wir erteilen, können wir das Wachstum abschätzen», sagt er. Mehrere Bauprojekte seien 2018 fertiggestellt worden, und auch heuer dürfte Dinhard erneut Wachstum erleben.

Fast 50 Marthaler weniger
Die grösste «Verliererin»  – in absoluten Zahlen betrachtet – ist die Gemeinde Marthalen. 47 Personen weniger tauchen gegenüber dem Vorjahr in der Statistik auf.

Einen offensichtlichen Grund gibt es dafür nicht. Gemeindepräsident Matthias Stutz hat für die Entwicklung jedoch zwei mögliche Erklärungen. Einerseits seien es die 20- bis 30-Jährigen, die das Nest verlassen, also aus dem Elternhaus ausziehen. Dann leben in einem Einfamilienhaus statt drei oder mehr Menschen «nur» noch die Eltern. Andererseits komme es auch vor, dass ein älteres Ehepaar in einem Haus lebt – und wenn einer der beiden Partner stirbt, bleibt der andere alleine im Haus.

Sorgen mache sich der Gemeinderat wegen des Einwohnerverlusts nicht, sagt Präsident Matthias Stutz. Es könne durchaus sein, dass die Entwicklung noch leicht weitergehe – aber auch, dass sich die Einfamilienhäuser wieder mit Familien füllen.

Der Bezirk Andelfingen indes ist von 2017 auf 2018 zwar gewachsen, aber um weit weniger als im Vorjahr. Konnten per 31.12.2017 total 235 neue Weinländer (beziehungsweise Bezirk-Andelfinger) vermeldet werden, hat der Bezirk im vergangenen Jahr nur 177 neue Zürcher zum kantonalen Wachstum beizutragen. Damit liegt die Region unter dem Durchschnitt: Ist der Kanton um 1,2 Prozent gewachsen (oder 18 200 Personen, etwa die Einwohnerzahl der Stadt Regensdorf), sinds im Weinland 0,6 Prozent – das geringste Wachstum im Kanton.

 

Kanton knackt Marke
Der Kanton Zürich hat per Ende 2018 erstmals die 1,5-Millionen-Einwohner-Marke geknackt. Hauptursache für das Wachstum, so teilt das kantonale Statistische Amt mit, sei die Zuwanderung aus dem Ausland sowie aus der übrigen Schweiz. Sie mache rund 70 Prozent des Zuwachses aus, der Rest sei auf den sogenannten «Geburtenüberschuss» zurückzuführen, es seien also mehr Kinder geboren als Personen gestorben. Deutschland und Italien stellen mit 88 500 respektive 54 700 Personen die grössten ausländischen Bevölkerungsgruppen. Die Zahl der Italienerinnen und Italiener ist mit einem Plus von rund 840 am stärksten gewachsen. (ewa)

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