Weinland

Mit den Parkgebühren steigt der Druck auf Quartiere

Parkplätze auf der Zürcher Seite des Rheinfalls werden in der Summe weniger und ab Sommer bewirtschaftet. Dachsen und Laufen-Uhwiesen befürchten Suchverkehr.

von Roland Spalinger
09. Oktober 2020

«Wer A sagt, muss auch B sagen» – 2015 überwies der Kantonsrat ein Postulat von Markus Späth-Walter (SP, Feuerthalen) und Martin Farner (FDP, Stammheim), das vom Regierungsrat weitere Massnahmen zur touristischen Aufwertung des Rheinfalls forderte. Eine Verbesserung des ÖV-Anschlusses wurde mit der Anpassung des SBB-Perrons bereits umgesetzt, die Sanierung von Schloss Laufen ist aufgegleist; Eröffnung soll Anfang 2026 sein.

Betroffen von dieser zweiten Sanierungswelle auf der Zürcher Seite des Rheinfalls sind aber auch die Parkierung und damit Dachsen und Laufen-Uhwiesen. Mit dem Postulat wurde eine Bewirtschaftung der Parkplätze angeregt sowie flankierende Massnahmen verlangt, um die beiden Gemeinden vor Such- und Ausweichverkehr zu schützen.

Parkleitsystem und Beratung
Bereits ab Sommer werden die Plätze in der Summe weniger und wie auf Schaffhauser Seite gebührenpflichtig sein. Dies hat die Zürcher Baudirektion im Zusammenhang mit der Radwegsanierung zwischen Schloss Laufen und Autobahnunterführung mitgeteilt («AZ» vom 22.9.2020). Genaueres ist dazu nicht in Erfahrung zu bringen. Ein Antrag an den Regierungsrat sei in Vorbereitung, teilt die Baudirektion auf Anfrage mit. Und zu den flankierenden Massnahmen schreibt die Pressestelle: Vonseiten Kanton sei ein Parkleit­system angedacht.

Künftig sollen Besucher des Rheinfalls also zu freien Parkplätzen beim Schloss Laufen und bei der A4-Ein- bzw. -Ausfahrt Uhwiesen gelenkt werden. «Konkrete flankierende Massnahmen in den Gemeinden sind aber nicht ins Projekt aufgenommen worden», sagt Daniel Meister, Gemeindepräsident von Dachsen. So habe ihnen das Immobilienamt zwar Unterstützung des Tiefbauamts in Aussicht gestellt, aber nur in beratender Rolle und ohne Übernahme von Kosten. «Dabei ist klar der Kanton der Auslöser», findet er.

Lösung für Friedhof gefunden
Ähnlich sagt es der Uhwieser Gemeinderat Matthias Knill. Mit dem Ort Nohl in der Fortsetzung der Parkierungsanlage in Neuhausen hat seine Gemeinde diesbezüglich Erfahrung. Er sagt: «Trotz Leitsystem dürfte mit der Einführung von Parkgebühren der Schleichverkehr und die Parkierung im Siedlungsgebiet deutlich ansteigen.» Sie hätten deshalb ge­gen­über dem Kanton vorgebracht, «dass wir eine konkrete Unterstützung zur Abfederung einer zu erwartenden Belastung durch Zusatzverkehr erwarten. Diese sollte über eine reine Beratung hinausgehen.»

Der Gemeinderat Dachsen wird sich laut Daniel Meister in den nächsten Wochen der Thematik der flankierenden Massnahmen annehmen und mit dem Immobilienamt Kontakt aufnehmen. «Dabei wird auch die Finanzierung der Massnahmen angesprochen.»

Laut Matthias Knill hat Uhwiesen auch auf die Herausforderungen für die Besucher des Friedhofs und der Kirche aufmerksam gemacht. «Hier wurde eine tragbare Lösung in Aussicht gestellt», sagt er. Die Parkplätze entlang der Strasse sind für die Kurzparkierung vorgesehen.

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