Auf einen Sommer mit viel Sonne und warmen Stunden hoffen Christine Daucourt und ihr Partner Heinz Frick. Die beiden übernehmen ab dieser Saison die Badi Röhrli in Unterstammheim. Ein Jahrhundertsommer wie der letzte käme ihnen zum Einstieg gerade recht. Zum Saisonbeginn am 1. Mai sah es aber noch nicht nach Hitze aus.
Es sei aber auch nicht nur die Sonne, der die beiden entgegensehen. «Ich freue mich sehr, kreativ sein zu können – beim Essen oder auch mit Anlässen», sagt Christine Daucourt. Die Neo-Stammerin ist ihrem Freund Heinz Frick ins Weinland gefolgt. Der Pachtvertrag für die Badi mit zugehörigem Kiosk kam daher gerade recht, sagt die gebürtige Thunerin. Sie hätten nicht lange überlegen müssen.
Finanzielles Risiko tragen
Für die Gemeinde dauerte die Suche nach einem neuen Pächter dennoch lange. Heinz Frick war als ehemaliger Gemeindeschreiber von Unterstammheim dabei, als die Suche losging. Es sei generell schwierig, jemanden zu finden, der einen Gastrobetrieb übernehmen und viele Stunden investieren will und kann. So war es auch in Unterstammheim. «Helfer sind genügend da, aber niemand will die volle Verantwortung tragen», sagt er. Und es sei eben auch ein finanzielles Risiko, das die Pächter insbesondere bei einem schlechten Sommer tragen, ergänzt Christine Daucourt.
Die Badi ist ihnen wichtig, natürlich besonders Heinz Frick, der sie seit über 40 Jahren kennt und viele Stunden dort verbracht hat. «Das Röhrli war schon immer ein wichtiger Treffpunkt und ein Ort für Sport, frische Luft und Spass.» Mittlerweile sei die Badi längst nicht nur von Unterstammheimern besucht, sondern vom ganzen Tal. Sie habe auch immer breite Unterstützung gehabt, erinnert sich Gemeindeschreiber Frick. Als vor 25 Jahren das Becken komplett neu gemacht wurde, sei der Kredit über 900 000 Franken nie infrage gestellt worden. «Für mich ist das Röhrli die schönste Badi der Welt.» Besonders sei, dass man beim Längenschwimmen die Sonne bis zum letzten Strahl geniessen könne.
Erst eigene Erfahrungen machen
Vorerst wollen Christine Daucourt und Heinz Frick nichts ändern. «Wir müssen erst unsere eigenen Erfahrungen machen und herausfinden, was gut läuft und was nicht», sagt die neue Pächterin. Das bisherige Konzept sei erfolgreich gewesen. Wichtig ist den beiden, regionale Anbieter im Dorf wie den Metzger oder den Beck zu berücksichtigen.
Besonders Christine Daucourt weiss, wovon sie spricht, denn sie kommt ursprünglich aus dem Gastgewerbe. Mit ihrem ehemaligen Partner hatte sie das Schloss Herblingen geführt. Zuletzt war sie im Handel tätig. Ihr breites Wissen aus Gastronomie und Verkauf sowie das Lokal-Know-how von Heinz Frick seien gute Voraussetzungen für schöne Tage in der Badi, sind sich die beiden sicher.
Nach langer Suche: Badi Röhrli hat neues Pächterteam