Weinland

Neuer Forstwerkhof ganz aus Käferholz

Die Bauarbeiten für den neuen Werkhof im Grüt haben begonnen. Bereits im September soll das neu fusionierte Revier dort Einzug halten. Gebaut wird mit heimischem Holz.

von Jasmine Beetschen
13. April 2021

Dass für den Bau des neuen Forstwerkhofs in Uhwiesen Holz aus dem hiesigen Wald verwendet würde, war von Anfang an klar. «Alles andere wäre ja grotesk bei einem Bau für den eigenen Forst», findet der Uhwieser Gemeinderat Peter Nohl. Erfreut richtete er am Freitag einige Worte an die Anwesenden, die sich zum Spatenstich beim alten Werkhof eingefunden hatten.

Zum Mini-Apéro im Freien und den ersten Schaufelladungen kamen ausschliesslich Weinländer zusammen. Denn: Am Projekt sind nur Unternehmen aus der Umgebung beteiligt. Das Holz stammt aus dem Cholfirst, wird von der Sägerei Konrad Keller AG aus Stammheim verarbeitet, und diese gibt es an die Robert Schaub AG in Andelfingen für den Bau weiter. Letztere war auch schon am Bau des Uhwieser Hörnliturms beteiligt. Architekt ist Reto Keller aus Uhwiesen. «Ein Projekt für die Region sozusagen, wobei alle Beteiligten nur profitieren können», erklärte Peter Nohl.

Viele Bauherren hätten Angst, Käferholz zu verwenden, sagte Architekt Reto Keller. Dabei sei das Holz genauso gut wie jedes andere, die statischen Eigenschaften seien in keinster Weise beeinträchtigt. Auch der Kostenunterschied sei marginal gewesen, was diverse Abklärungen des Holzbauunternehmens zeigten. Lediglich mit Verfärbungen sei zu rechnen, doch diese verblassten mit der Zeit sowieso. «Eigentlich hat es nur Vorteile, Käferholz zu verwenden: Energetisch gesehen ist die Verarbeitung gar einfacher als bei herkömmlichem Holz, da es weniger Anfangsfeuchtigkeit hat», ergänzte Martin Keller.

Für den Bau des Werkhofs, der Ende September fertig sein und vom fusionierten Forstrevier Benken, Dachsen, Feuerthalen, Flurlingen, Laufen-Uhwiesen und Trüllikon («AZ» vom 24.11.2020) bezogen werden soll, konnte gut die Hälfte des in diesem Winter angefallenen Käferholzes verwendet werden. Das sind rund 600 Kubikmeter Holz.

Neuer Werkhof war unumgänglich
Der Neubau ist dringend notwendig. «Der Werkhof genügt den Ansprüchen in vielerlei Hinsicht schon länger nicht mehr, das möchten die Gemeinden dem Forstpersonal nicht mehr zumuten», sagte Reto Keller.

Da das alte Gebäude in einer Grundwasserschutzzone liegt, war ein Umbau ausgeschlossen. So musste ein neuer Standort etwas weiter oben gefunden werden. Der Bau wird gemäss Kostenvoranschlag rund 1,25 Millionen Franken kosten.

Ein Teil des alten Werkhofs wurde bereits abgerissen, der Unterstand, wie von der Gemeinde erhofft, von Privaten abgeholt. «Jemand vom Seerücken hat ihn geholt, nun soll er als Schutzhütte für Lamas verwendet werden», erzählte Peter Nohl lachend.

Der Aushub hat nun begonnen, im Mai werden die Baumeisterarbeiten ausgeführt. Zudem ist dann in Andelfingen die Produktion der Käfer­holz-Halle geplant, die dann im Juni aufgerichtet und eingedeckt werden soll. Die Fassade sowie der Innenausbau werden von Juli bis August fertig­gestellt, sodass auf Beginn des neuen Forstjahres der Bau bezogen werden kann.

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