- einen Wassersack, um das Handy trocken zu halten, damit im Notfall alarmiert werden kann.
- Essen und Trinkwasser für den ganzen Ausflug. Lässt man sich treiben und macht mal eine Pause, dauert die Fahrt von Stein am Rhein nach Schaffhausen 6 bis 8 Stunden.
- ein Seil, um das Boot bei einer Pause festbinden zu können.
- eine Schwimmhilfe zum Baden.
- einen wasserfesten Stift zum Beschriften des Boots (Vorname, Name, Telefonnummer).
- Sonnencreme und -hut, eventuell T-Shirt, um einen Sonnenstich zu vermeiden.
Das bleibt zu Hause
- Sonnenschirm (wegen scharfer Kanten)
- Alkohol und Drogen
Dabei immer darauf achten, dass die Nutzlast des Bootes nicht überschritten wird. (cob)
Ich packe in meinen Rucksack … Das Spiel kennt wohl jede Person. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Doch was packt man in ein Gummiboot? Wer auf dem Rhein unterwegs sein will, muss einiges beachten. In einem der Theorieblöcke des Kurses «Fluss-Skills» der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) Sektion Schaffhausen lernten 14 Jugendliche spielerisch, welche Gegenstände aufs Boot gehören (siehe Kasten). Grundsätzlich gilt: Wer bööteln gehen will, muss sein Boot mit Namen und Telefonnummer beschriften und ein Paddel mitführen. Auch eine Schwimmweste gehört laut Kursleiterin Dominique van de Velde zur Grundausrüstung.
Mache sich das Boot beim Baden im Rhein auf und davon, solle immer die Polizei informiert werden, riet Freddy Weber. Auch er ist einer der Kursleiter und ausgebildeter Rettungsschwimmer. Finde jemand ein leeres Boot am Rheinufer, werde die Polizei gerufen und eine Suchaktion gestartet. Stelle sich schliesslich heraus, dass der Einsatz nicht nötig gewesen wäre, weil sich die Passagiere bereits in Sicherheit befinden, könne einen dies teuer zu stehen kommen. Mit einem Anruf bei der Polizei und dank des Namens am Boot könne diese bei einer allfälligen Meldung rasch nachvollziehen, ob eine Suchaktion nötig sei.
Den Rhein kennenlernen
Die SLRG Sektion Schaffhausen bietet den Kurs «Fluss-Skills für Jugendliche» in der Badi Flurlingen seit drei Jahren an (AZ vom 5.7.2024). Und er kommt gut an. Präsidentin Denise Gasser sagte, allein mit der diesjährigen Warteliste könnte bereits ein weiterer Kurs durchgeführt werden. Nur sei dies ressourcentechnisch leider nicht machbar. Mit dem Kurs sollen Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren konkret angesprochen und damit einer traurigen Tatsache entgegengewirkt werden: Männer um 20 Jahre seien am häufigsten in Wasserunfälle involviert.
Die Teilnehmenden erhielten die Möglichkeit, einen gefahrlosen Umgang mit dem Fluss zu üben. Den Rhein besser kennenzulernen, nannte denn auch ein Teilnehmer als Grund für die Anmeldung. «Das Hobby ist im Dorf machbar und hat sich daher angeboten», meinte eine andere. Die meisten waren jedoch aus dem gleichen Grund da: Sie waren von den Eltern zur Anmeldung überredet worden. Auch Daniela Wechsler aus Neuhausen hatte ihren 10-jährigen Sohn angemeldet. Sie will, dass er auf mögliche Gefahren vorbereitet ist. «Je mehr Wissen, desto besser.» Den zweiteiligen Kurs könne sie nur empfehlen.

Rettung vom Ufer aus
Die Jugendlichen lernten auch, wie sie in Not geratene Personen aus dem Fluss retten können – etwa mit einem Wurfsack. Dieser enthält ein gut 20 Meter langes Seil, was den Rettenden ermöglicht, das Opfer an Land zu ziehen, ohne selbst schwimmen zu müssen. Damit man sich nicht selbst in Gefahr bringe, solle möglichst vom Ufer aus geholfen werden, erklärte Denise Gasser. Das gilt auch für Laien. «Zuerst sollte man mit der Person reden, um sie zu beruhigen.» Durch Zuwerfen eines schwimmenden Hilfsmittels und Mitlaufen gebe man der Person in Not Sicherheit und könne deren Standort verfolgen. Dann soll die Polizei informiert werden. Vom Ufer aus könne man in Ruhe Anweisungen geben, etwa, wo sich der nächste Ausstieg befinde. Entlang des Rheins seien verschiedene Hilfen wie zum Beispiel Rettungsbälle verteilt.
Bevor sich die Teilnehmenden ins kühlende Nass begaben, erklärte Freddy Weber, was es bezüglich Strömung zu beachten gibt. Am äusseren Rand einer Kurve sei die Strömung immer am stärksten. Auch der Sprung ins Wasser wurde geübt: Den Blick zum oberen Teil des Flusses gerichtet, liessen sich die Jugendlichen auf dem Bauch ins Wasser platschen, wo sie sich dann auf den Rücken drehten und mit den Füssen voran treiben liessen. Bei einem senkrechten Sprung gerate man unter Wasser und verliere so kurzzeitig die Kontrolle. Freddy Weber erklärte den Jugendlichen zudem, der Kopf müsse beim Baden im Fluss immer über Wasser bleiben. So könne man Gefahren, Hindernisse und seine Mitschwimmenden rechtzeitig erkennen.












Die Strömung zunutze machen
Sei man selbst im Fluss unterwegs und spüre plötzlich eine Erschöpfung, sei das Wichtigste, Ruhe zu bewahren, erklärte Dominique van de Velde. Zuerst solle man sich auf den Rücken drehen, um sich zu erholen. Dann könne man sich die Strömung zunutze machen: Schwimme man in einem 45 Grad Winkel zum Ufer, werde man automatisch zum rettenden Land gepresst. Generell gelte es, die Flussregeln der SLRG zu beachten (siehe Kasten). In einigen Abschnitten des Rheins müssten die Wiffen im Auge behalten werden. Ausserdem gelte es, die Kursschiffe zu beachten. Hier sei es sinnvoll, den Fahrplan zu kennen, damit eine Konfrontation vermieden werden könne.
Schwimmhilfen bieten gemäss Baderegeln keine Sicherheit im tiefen Gewässer, da sie verloren gehen oder Luft verlieren können. Lasse man sich auf dem Rhein treiben, sei es aufgrund der langen Zeit im Wasser trotzdem ratsam, eine bei sich zu haben, erklärte Denise Gasser auf Anfrage. Dies gelte jedoch nur für gute Schwimmer. Sie empfahl Hilfen, die nicht mit Luft gefüllt sind, beispielsweise Poolnudeln. Und: Schwimmhilfen dürften nicht miteinander verbunden und auch nicht ans Boot gebunden werden. Sonst sei man manövrierunfähig, was schnell zur Gefahr werde.
- Schlauchbootfahrer müssen mit einer Rettungsweste ausgerüstet sein.
- Die auf dem Boot angegebene Nutzlast darf nicht überschritten werden.
- Boote nicht zusammenbinden! Sie sind dann nicht mehr manövrierfähig.
- Unbekannte Flussabschnitte müssen vor der Fahrt zuerst erkundet werden.
- In freie Gewässer (Flüsse, Weiher und Seen) wagen sich nur gute und geübte Schwimmer.
- Unterkühlung kann zu Muskelkrampf führen. Je kälter das Wasser, umso kürzer der Aufenthalt darin. (cob)
Sicher auf und im Rhein unterwegs