Weinland

Vier Weinländer laufen für Flüchtlinge in Athen

Ein sportliches Ziel haben sich Nadine Wipf, Timon Aeschlimann, Seraina Hartmann und Robin à Porta vorgenommen: Sie laufen am Zürich Marathon mit. Mit ihrem Lauf möchten sie Flüchtlingsprojekte in Griechenland unterstützen.

von Jasmine Beetschen
22. März 2022

Wer Sport macht, investiert Zeit, Einsatz und oft auch Geld. Meist macht man ihn, um fit zu bleiben oder sportliche Ziele zu erreichen. «Dabei macht man das Ganze in der Regel für sich selbst», sagt Timon Aeschlimann aus Ossingen. Aber warum sich nicht mit dem, was einem Spass macht, für einen guten Zweck einsetzen? «In Kombination mit einem Wohltätigkeitsprojekt kannst du mit deiner Leidenschaft gleichzeitig andere unterstützen, das gibt dem Ganzen einen Mehrwert», fügt Nadine Wipf aus Kleinandelfingen hinzu. «Sport ist nicht nur für dich persönlich, es gibt ihn auf der ganzen Welt, und er verbindet.»

Aus diesem Grund beschlossen die beiden, gemeinsam mit ihren Kollegen Seraina Hartmann aus Winterthur und Robin à Porta aus Kleinandelfingen für Flüchtlinge in Athen zu laufen. Die Idee, am Zürich Marathon teilzunehmen, hatte Robin à Porta im Herbst. Innert kürzester Zeit steckte er seine Freunde mit der Idee an, und schnell waren sich die vier einig, nicht nur zu laufen, sondern damit auch ein Projekt unterstützen zu wollen. «Ich glaube, die sportliche Herausforderung ist ein Anreiz, aber genauso oder noch mehr der soziale Aspekt dahinter», findet Nadine Wipf.

Mit einem Lachen durchs Ziel
Um fit zu werden, verfolgt jeder und jede ein eigenes Trainingsprogramm. Während sich Nadine Wipf und Robin à Porta auf den Original Marathon vorbereiten, machen Timon Aeschlimann und Seraina Hartmann «nur das halbe Programm». 42,195 respektive 21,1 Kilometer haben sie am 10. April zu meistern.

Die Strecke führt aus der Stadt hinaus Richtung Meilen und dem Zürichsee entlang zurück in die Stadt. Vor allem für Timon Aeschlimann ein besonderes Erlebnis: «Als Kind habe ich jeweils den Läuferinnen und Läufern voller Freude zugeschaut und zugewinkt, jetzt werde ich selber dort laufen: Das ist schon ein tolles Gefühl.»

«Von der Fitness her sind wir eigentlich ready – so ready wie man sein kann», sagt der 24-Jährige lachend. Genau wisse man natürlich nie, wie es dann sein werde. «Aber wir sind motiviert und freuen uns auf die Herausforderung.» «Es spornt an, dass wir das zusammen durchziehen, angefressen sind wir glaub mittlerweile alle und möchten eine gute Zeit schaffen», so Nadine Wipf. «Im Endeffekt ist aber unser Ziel einfach, mit einem Lachen über die Ziellinie zu laufen.»

Geld sammeln für Sportprojekte
Sponsoren können die vier Läuferinnen und Läufer mit einem Geldbeitrag pro gemachten Kilometer oder einer Pauschale unterstützen. Das Geld geht an die Organisation Global Aid Net Work (Gain). «Die Organisation kenne ich schon länger, und ich war auch schon einige Male für sie im Einsatz», erklärt die 26-Jährige. «Daher war für uns schnell klar, dass wir mit ihr zusammenarbeiten möchten.»

Mit ihrem Lauf sammeln die vier für Flüchtlingsprojekte von Gain in Athen. Es werden drei konkrete Projekte vor Ort unterstützt: Die Sports Academy bietet ein Sportprogramm für Flüchtende an und übernimmt unter anderem die Kosten für die Anfahrt zum Training oder die Ausrüstung der teilnehmenden Jugendlichen. Die beiden anderen Projekte haben zum Ziel, Geld für ein neues Fussballfeld sowie Essenspakete für die Camps zu sammeln.

Sport gibt eine Auszeit vom Alltag
«Robin und ich waren kürzlich vor Ort und haben das Fussballfeld gesehen – da braucht es dringend eine Generalüberholung», erzählt Nadine Wipf. Allgemein sei es eindrücklich gewesen zu sehen, wie es den Menschen in den Flüchtlingscamps gehe und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen hätten. «Die Not ist gross dort unten, und so viele Menschen fallen durchs Raster, das ist schon schockierend», sagt Nadine Wipf, die bereits einmal in Athen war, um in Flüchtlingscamps mitzuhelfen.

Sport biete da eine gute Möglichkeit, die Sorgen des Alltags für einen Moment zu vergessen und gemeinsam mit anderen zusammenzukommen. «Beim Spiel muss man nicht die Sprache des anderen verstehen, es gibt keine Grenzen, sondern es geht um das Zusammensein und den Spass an der Bewegung», so Timon Aeschlimann. Genau diesen Gedanken möchten sie mit ihrer Aktion unterstützen und vor allem auch weitergeben.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Spendemöglichkeit auf:
www.gain-switzerland.ch/de/run-4-refugees

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