Weinland

Wechsel in der Schwimmbadleitung

Nach fünf Jahren im Aquarina, dreieinhalb davon als Betriebsleiterin, übergibt Franziska König das Bad ihrem Nachfolger Oliver Jud. Beide erfüllen sich damit einen Herzenswunsch – wenn auch unterschiedliche.

von Bettina Schmid
24. Juli 2020

«Mein Weggang hat den schönsten aller möglichen Gründe, ich folge meinem Herzen», sagt Betriebsleiterin Franziska König. Seit drei Jahren lebe sie in einer Fernbeziehung, nun sei es an der Zeit, einen Schritt weiterzugehen. Da ihre beiden Töchter in die Oberstufe kommen und es somit sowieso einen Klassenwechsel gebe, sei der Zeitpunkt ideal, um zu ihrem Partner in den Kanton Aargau zu ziehen.

Leicht falle ihr dies aber nicht: «Das Aquarina abzugeben, ist schwer für mich.» Sie fühle sich hier gut aufgehoben, liebe die Arbeit und habe sich ein wertvolles Netzwerk an wunderbaren Menschen aufbauen können. «Doch man sagt ja immer: Man soll gehen, wenn es am schönsten ist.» Dies sei bei ihr der Fall. Es laufe alles, das Team sei gut, der Whirlpool erneuert. «Ich sehe, was ich erreicht habe – und was nicht.» Die Zeit sei reif für einen neuen Betriebsleiter.

Grosser Erfahrungsschatz
Und dieser Neue heisst Oliver Jud. Der 45-Jährige aus Schlattingen ist seit vielen Jahren in der Schwimmbadbranche tätig. Die Faszination und Leidenschaft für die Bäderszene habe ihn 2005 gepackt, als er seine erste Bademeisterstelle in der KSS in Schaffhausen antrat. Nach rund sieben Jahren habe er gemerkt, dass er sein Wissen weiter ausbauen möchte. Insbesondere die Wasseraufbereitungstechnik und chemischen Zusammenhänge im Badewasser faszinierten ihn.

Und so führte ihn sein Weg über zwei Stellen als Schwimmbad-Servicetechniker hin zu seinem jetzigen Arbeitgeber, bei dem er zuerst im Verkauf und in der Beratung für Reinigungs- und  Wasseraufbereitungsmittel im Aus­sen­dienst tätig war und danach als Leiter eines Schulungszentrums für Hauswarte und angehende Bade- und Eismeister.

Mit einem vollgepackten Rucksack an Erfahrungen kehrt er Anfang August zurück an die Basis und übernimmt die Betriebsleitung des Rhein­au­er Schwimmbads. «Ich freue mich sehr, meine vielen theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen zu können», so Oliver Jud. Als Betriebsleiter beschäftige er sich mit allen Bereichen wie der Reinigung, der Hygiene, der Personalschulung, Sicherheit und Rettung sowie der Wasseraufbereitung, der Job sei entsprechend vielseitig.

Vor der Arbeit, die Franziska König in den letzten fünf Jahren geleistet hat, habe er Respekt. Sie habe vieles erreicht, und er könne eine gut funktionierende Anlage mit einer treuen Kundschaft übernehmen. Die starke Identifizierung mit dem Schwimmbad sei in der Bevölkerung zu spüren und einzigartig. «Ich sah durch meine bisherigen Tätigkeiten viele unterschiedliche Bäder, ins Aquarina habe ich mich schon bei meinen Besuchen als Aussendienstmitarbeiter verliebt.» Es sei schon seit längerer Zeit sein  Herzenswunsch, einen kleineren Betrieb zu leiten, in dem es persönlich zu und her gehe, er einen engen Kontakt sowohl zu den Gästen wie auch zum Team haben und verschiedenste Aufgaben übernehmen könne.

Suche unter schweren Bedingungen
Die familiäre Atmosphäre ist etwas, das auch Franziska König vermissen wird. «Viele Stammkunden kamen täglich, ich hatte eine gute Bindung zu ihnen, und es ist schwer, sich nun von allen verabschieden zu müssen.» Hier bekomme man alles ungefiltert mit und sehe das Ergebnis der geleisteten Arbeit. Sie sei sehr dankbar für die letzten Jahre und für all die Menschen in der Verwaltung und in ihrem Umfeld, die sie immer mit Rat und Tat unterstützt hätten. Entsprechend froh sei sie, die Schlüssel nun einem kompetenten Nachfolger übergeben zu können.

Die Suche nach einem neuen Betriebsleiter war wegen Corona nicht einfach. Die Sorge, in dieser schwierigen Zeit niemanden finden zu können, der bereit sei, seinen Job zu kündigen und einen Wechsel zu wagen, sei gross gewesen. «Als ich dies eines Tages telefonisch Oliver Jud geklagt habe, mit dem ich aufgrund einer Studie zur Wasseraufbereitung regelmässig Kontakt hatte, antwortete er spontan: Wie wäre es mit mir?» Da sei ihr ein Stein vom Herzen gefallen, denn da habe sie gewusst, «nun kommt es gut».

Und so konnte Franziska König unbeschwert den Umzug planen und sich auf ihre künftige Aufgabe als Bademeisterin in einer Aargauer Anlage vorbereiten. «Ich werde weniger Verantwortung, dafür wieder etwas mehr Zeit für meine Mädchen haben.»

Pläne für die Zukunft hat auch Oliver Jud, insbesondere in seinen Spezialgebieten. Alles verändern möchte er aber nicht, das Bad funktioniere gut so, wie es ist. Deshalb heisse es nun für ihn, sich in die Strukturen einzuleben, das Team kennenzulernen und den Mitarbeitern sein Hintergrundwissen weiterzugeben. Ganz ohne Unterricht wird der Noch-Schulungsleiter also auch in seiner neuen Tätigkeit als Betriebsleiter nicht auskommen.

Nach dem Corona-bedingten Unterbruch ist das Bistro wieder geöffnet. Geleitet wird es laut Mitteilung von Aquarina neu von Helena Suter. Unterstützt wird sie unter anderen von Michèle Bächtold und Nadine Wilhelm. Geöffnet ist das Bistro täglich von 11 bis 18 Uhr, bei schönem Wetter auch länger.

Badi Oerlingen neu auch dienstags offen
Während der Schulferien ist die Badi Oerlingen auch am Dienstag geöffnet. Personelle Anpassungen hätten dies möglich gemacht, teilt die Gemeinde Kleinandelfingen auf ihrer Website mit. Bei gutem Wetter sei das Bad mit Gratiseintritt somit an sieben Tagen pro Woche von 13 bis 19.30 Uhr offen. (az)

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