Sport

Bereit für die Regionalmeisterschaft

Es ist so weit: Nach intensiven Vorbereitungen findet am Wochenende die Regionalmeisterschaft in Trüllikon statt. Die über 3000 Turnerinnen und Turner profitieren dabei von einem kompakten Festgelände.

von Manuel Sackmann
31. Mai 2019

Erste Arbeiten hat das Organisationskomitee bereits vor fünf Jahren aufgenommen. Seit April 2014 liefen die Vorbereitungen für die Regionalmeisterschaft (RMS) Winterthur und Umgebung in Trüllikon, am Wochenende fällt nun endlich der Startschuss. Schon heute Freitag wird im Rahmen eines Trainingsabends erstmals auf den Anlagen geturnt, die Vereinswettkämpfe finden dann am Samstag und Sonntag statt. Diese beginnen an beiden Tagen um Punkt 8 Uhr. Die letzten Disziplinenstarts sind am Samstag um 19 Uhr geplant, am Sonntag kurz vor 15 Uhr.

Rund 3200 Turnerinnen und Turner aus insgesamt 123 Riegen werden über das ganze Wochenende in Trüllikon erwartet. Die meisten stammen aus dem Bezirk Andelfingen oder dem Grossraum Winterthur. Doch auch Vereine aus den Kantonen Thurgau, St. Gallen, Schwyz, Aargau, Luzern und Glarus werden im beschaulichen Weinland zugegen sein. Manche reisen gar von noch weiter an, etwa aus Langenthal im Oberaargau, aus Matten im Berner Oberland oder aus Ecublens VD am Genfersee.

Kompaktes Festgelände
An der RMS profitieren sie von einem kompakten Festgelände mit kurzen Wegen. Zehn Hektaren umfasst es und liegt eingebettet zwischen Dorf, Wald und Feldern. Einige Anlagen befinden sich oberhalb der Hauptstrasse auf dem Gelände der Primarschule. Dazu gehören der Hochsprung und diverse «Fit+Fun»-Aufgaben. An der Kreuzung beim Kindergarten steht zudem eine Weinstube.

Direkt gegenüber ist das Wahrzeichen des Fests zu finden – der aus Containern gebaute T-förmige Kommandoturm. Vom Turm aus ist das gesamte Gelände zu überblicken, dessen Hauptteil südlich der Verkehrsachse auf den Gebieten Chrummenacker und Müliwisen liegt. Er beinhaltet ein Festzelt für 2000 Personen, eine Bar, einen Biergarten, Gymnastikzelt und -wiese sowie ein Geräteturnzelt. Rundherum wurden der Weitsprung, die 80-Meter-Bahn sowie die Wurfanlagen aufgebaut. Hinzu kommt eine Bahn für Langstreckenläufe.

Die Hauptstrasse, die das Gelände durchschneidet, ist während des gesamten Wochenendes zwischen dem Volg und dem Dorfausgang bei der Schule gesperrt. Das Postauto verkehrt trotzdem und fährt deshalb mitten durch das Fest hindurch («AZ» vom 11.12.2018). Für Anwohner bleibt es ebenfalls weiterhin möglich, in ihre Quartiere zu gelangen.

Turnen und Festen im Weinland
«100 Prozent turne, fäschte, Wyland», lautet das Motto der RMS 2019. Der Turnteil kommt erst noch, der Festteil hat aber schon am letzten Wochenende  begonnen. Während am Samstagmorgen die kantonale Turnveteranentagung im Festzelt stattfand (siehe Kasten), feierte der Gastgeberverein am Abend sein 100-jähriges Bestehen mit einer grossen Show («AZ» vom Dienstag).

Dass ein Jubiläum mit einem grossen Turnfest kombiniert wird, hat in Trüllikon Tradition. Zum 50. Geburtstag im Jahr 1969 wurden die Schweizer Meisterschaften im Kunstturnen durchgeführt, zum 75-Jährigen 1994 war es der Verbandsturntag. Mit der Regionalmeisterschaft zum vollen Jahrhundert kommt nun ein weiteres Kapitel hinzu.

Über 1100 Teilnehmer an der kantonalen Veteranentagung


Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten vom letzten Wochenende fand am Samstagvormittag die kantonale Turnveteranentagung statt. Obmann Heinz Zollinger durfte neben über 1100 Veteraninnen und Veteranen unter anderem Nationalrat Jürg Stahl, Kantonsratspräsident Dieter Kläy, Regierungsrat Mario Fehr sowie aus Trüllikon die Gemeindepräsidentin Claudia Gürtler und die reformierte Pfarrerin Anita Keller Büchi im Festzelt begrüssen.

Mario Fehr unterstrich in seiner Ansprache die Wichtigkeit der grossen ehrenamtlichen Leistung unzähliger Turnerinnen und Turner auf Vereins- und Verbandsebene. Diese sei von unschätzbarem Wert für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Traditionsgemäss offerierte er dem mit 101 Jahren ältesten Tagungsteilnehmer Hans Graber aus Zürich sein Auto für die Heimfahrt, was mit Applaus goutiert wurde.

Gemeindepräsidentin Claudia Gürtler betonte, dass die turnenden Vereine ein wichtiges Puzzleteil im funktionierenden dörflichen Gemeinschaftsleben seien. Mit der Übernahme der RMS sorge der TV zudem für attraktive Standortwerbung.

Neben der Ehrung der über 80-jährigen Teilnehmer gehörte auch der von Pfarrerin Anita Keller Büchi mit einfühlsamen Worten begleitete Abschied von im vergangenen Jahr verstorbenen Veteraninnen und Veteranen zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Auf der Bühne zu begeistern wussten zudem die Rock’n’Roll-Tanzgruppe Angeli aus Schaffhausen sowie die rund 80 jungen Turnerinnen des Getu Flaachtal. (Walter Minder)

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