Weinland

270 Eichen für den Cholfirst

Rund 50 Personen kamen am Samstag im Cholfirstwald zusammen. Dort pflanzten sie im Rahmen der Jubiläumsaktion der Orientierungslaufgruppe Dachsen (OLG) insgesamt 270 Bäume.

von Jasmine Beetschen
28. März 2023

Am Samstagmorgen war es bunt im Cholfirstwald. Eingehüllt in farbenfrohe Regenmäntel, manche ausgerüstet mit mal mehr, mal weniger wasserfesten Schuhen und Schirmen, versammelten sich etwa 200 Meter vom Eichenberger Hof in Uhwiesen entfernt rund 50 Personen im Wald.

Sie alle kamen, um «ihre» Bäume zu pflanzen, die sie im vergangenen Jahr im Rahmen der Baumpflanzaktion zum 50-Jahr-Jubiläum der OLG Dachsen erworben hatten. Die OLG wollte anlässlich ihres Jubiläums «ihrem» Heimatwald etwas zurückgeben und ihn feiern (AZ vom 17.6.2022). Für zwanzig Franken konnten Naturbegeisterte aus der Region ein Pflänzchen erwerben.

Ein Dankeschön für den Forst
«Wir nutzen den Wald oft und sind dankbar, dass dies so reibungslos möglich ist», erklärte Hansruedi Kohler, OLG-Präsident und Initiant des Projekts. Die Pflanzaktion sei als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit zwischen ihnen, der Gemeinde und dem Forst gedacht. «Man kommt sich oft entgegen und respektiert die jeweiligen Wünsche der anderen Seite.»

So sei der Forst auch in die Planung und Ausführung des Projekts im Cholfirstwald involviert gewesen. Für die Durchführung am Samstag hatten die Forstmitarbeitenden rund um den neuen Revierförster Renato Marano bereits die Löcher vorbereitet, in die danach die Pflanzen gesetzt wurden. Zudem zeigten sie den Anwesenden, wie sie die zwei- bis dreijährigen Setzlinge richtig positionieren konnten.

270 Bäume von 42 Patengruppen
Ursprünglich rechnete der Verein mit etwa 100 Bäumen. Zusammengekommen seien nun aber 270 Exemplare. «Wir sind völlig überrascht von der hohen Teilnahme. Vor allem, dass auch so viele zum Pflanzen selbst gekommen sind», so Hansruedi Kohler, OLG-Präsident. «Und das trotz miesem Regenwetter.»

Die Patinnen und Paten kommen vor allem aus den umliegenden Gemeinden. «Vor allem viele Familien nahmen an der Aktion teil, aber auch Vereine und Schulklassen», freute sich Hansruedi Kohler. Auch die Gemeinde Dachsen spendete 25 Bäume. Gemeinderätin Irène Brühlmeier gratulierte der OLG und hoffte zugleich, unter den Anwesenden einige helfende Hände für «ihre» Bäume zu finden – mit Erfolg. Aufgeteilt in zwei Gruppen machten sie sich ans Werk.

Rückkehr nach Hause ins Weinland
Zur Einleitung erhielten sie aber noch einige Informationen zu ihren Eichen. Die Wahl sei auf diese Sorte gefiallen, da sich diese optimal dafür eigne, den Wald für das wechselnde Klima fit zu machen, erklärte der Revierförster. Die Eichen kommen aus einer Forstschule im Thurgau, gewachsen sind sie aber aus Eicheln aus Feuerthalen. «So kommen sie nach einigen Jahren wieder zurück nach Hause und bereichern unseren heimischen Wald.»

Die Ausfallquote ist bei Eichen mit gerade mal einem Prozent sehr gering. Nichtsdestotrotz werden in etwa 80 Jahren nur noch etwa fünf Prozent der neu gepflanzten Bäume stehen. «Nur die Vitalsten werden sich durchsetzen, aber das gehört dazu», so Renato Marano. Der Rest wird genutzt.

Dass der Boden am Samstag teilweise mehr einem Schlammbad glich, machte den Anwesenden wenig aus. Für die Bäume sei dies zudem ideal, ergänzte der Revierförster. So hätten sie einen guten Untergrund, um sich richtig verwurzeln zu können. Bei Sonne und Trockenheit hätten die jungen Bäumchen Mühe, die Anfangszeit zu überstehen, und liefen Gefahr, zu vertrocknen. Mit herumliegendem Laub und kleinem Geäst wurden die Setzlinge zusätzlich gepolstert.

 Im Anschluss stärkten sich die durchnässten Frauen, Männer und Kinder mit einer heissen Wurst vom Grill und freuten sich über die Enthüllung der Namenstafel. Diese wird auch in Zukunft an die Aktion erinnern. «Und wer weiss: Vielleicht kann die OLG irgendwann in ein paar Jahren einige Posten zwischen ‹unseren› Bäumen laufen und an der Tafel vorbeikommen», meinte Hansruedi Kohler mit einem Lachen. «Dann aber vielleicht bei etwas schönerem Wetter.»

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