Weinland

«Bagra ist mein Lebenswerk»

In nur drei Jahren hat Mateo Arambasic mit viel Engagement sein eigenes Modelabel aufgezogen. Mut, Stärke und sich selbst treu zu bleiben war dabei stets sein Motto. Nun wurde gar das grösste Männermodemagazin der Welt auf ihn und die Marke «Bagra» aufmerksam.

von Jasmine Beetschen
08. Juli 2022

«Bagra», sagt Ihnen das noch was? Vor drei Jahren schuf Mateo Arambasic aus Mar­tha­len mit seinem damaligen Geschäftspartner Sven Gredig sein eigenes Modelabel (AZ vom 10.5.2019). Damals mit ein paar wenigen schwarzen und weissen T-Shirts, die mit einem «G», durchbohrt von einem Schwert, bedruckt waren – das Emblem steht für Stärke und Mut, wie er damals erklärte.

In nur drei Jahren ist die Kollektion gewachsen, farbige Sweatshirts sind dazugekommen, ebenso Socken, Taschen und Schlüsselanhänger. «Ich bin überwältigt, wie schnell mein Traum wachsen durfte und wie gut das Konzept bei den Leuten ankommt», sagt der 27-Jährige.

Sein Atelier hat er in Uhwiesen, in einem hübsch hergerichteten Kellerraum neben einer Tiefgarage. «Hier kann ich komplett abschalten und an meinen Designs arbeiten», erklärt er. Auch die Fotos von seinen Produkten entstehen dort. Dabei hilft ihm ein befreundeter Fotograf, Freunde und Kunden stehen Modell. «Das Ganze läuft in familiärem Rahmen, es ist schön, ein solch unterstützendes Umfeld zu haben», findet Mateo Arambasic.

Hindernisse überwunden
Doch nicht alles lief so wie zuerst gedacht. Nach den ersten Monaten trennte sich sein damaliger Geschäftspartner von ihm, und auch der darauffolgende ging seine eigenen Wege. «Wir haben uns aber im Guten getrennt, und allein habe ich stets das letzte Wort beim kreativen Teil und kann meine Vision verfolgen.» Das sei ihm sehr wichtig, sei es doch «sein Baby». Das Ziel von «Bagra» ist es, qualitativ hochstehende Produkte zu fairen Preisen anzubieten. Zu oft seien Markenprodukte überteuert, «bei denen geht es oft nur um den Profit», führt Mateo Arambasic aus.

Das Persönliche im Vordergrund
Das wollte er nicht und beschloss, es anders zu machen. Ihm sei wichtig, dem Kunden Transparenz zu bieten, die Umwelt zu schonen und stets das Persönliche zu bewahren – von der Produktion bis hin zur Lieferung. So verbrachte er auch rund ein Jahr auf der Suche nach einer geeigneten Produktionsstätte, die seinen Vorstellungen entsprach. «Mein Traum war es schon immer, meine Heimat mit meinem Label zu verbinden», erzählt er. Aus diesem Grund reiste er nach Kroatien und kam erst nach Hause, als er einen passenden Partner gefunden hatte. «Ich wollte nicht irgendeine Firma, sondern eine, welche zu fairen Bedingungen produziert und hinter der ich stehen kann», so der 27-Jährige. Mit dieser stimme die Chemie, und er könne seine Shirts aus guter Baumwolle mit seinem eigenen Design und in den Mengen produzieren lassen, wie er es sich vorgestellt habe.

Aber nicht nur die Herkunft der Kleider sei für ihn relevant. «Das Gesamtpaket muss stimmen», ist er überzeugt. So erhält jede Kundin, jeder Kunde das Produkt in einer Verpackung aus Natur­harz, zusätzlich gibt es einige Goodies dazu sowie eine von Hand geschriebene Karte. «Die Bindung zu meinen Kunden ist mir sehr wichtig, nur dank ihrem Vertrauen und ihrer Unterstützung kann ich meinen Traum leben. Das möchte ich zurückgeben», meint der Marthaler.

Weltweite Bekanntheit
Seine Leidenschaft und sein ganzes Herzblut steckt in «Bagra». Das ist auch der «British GQ» aufgefallen, dem grössten Männermodemagazin der Welt. Diese schrieb ihn per Mail an und fragte, ob sie ihn in ihrem Heft vorstellen dürfe. «Im ersten Moment habe ich geweint», erzählt Mateo Arambasic. Das Magazin sei schon immer sein Lieblingsheft gewesen, daher sei es eine Ehre, nun darin vertreten zu sein. Im Juni erschien die erste Ausgabe mit seiner Marke darin. Da habe er fast den gesamten Kiosk leergekauft, erzählt er lachend. Im Juli und September wird er mit «Bagra» nochmals im «GQ» vertreten sein.

«Das Ganze zeigt mir, dass es mit Authentizität, Mut und Herzblut möglich ist, seine Träume zu verwirklichen.» Und mit diesem Gedanken möchte er sein Label weiterbringen. Man kann gespannt sein, was in wieder drei Jahren dar­über zu lesen ist.

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