Weinland

Für Badiboot-Tickets nicht mehr am Kiosk anstehen

Das Badiboot zwischen Rheinfall und Badi Bachdelle lockt immer mehr Ausflügler an. Weil der Ticketverkauf am Badikiosk öfters den Gastro­betrieb blockierte, gibts die Tickets ab dieser Saison direkt beim Bootsführer.

von Silvia Müller
17. Mai 2019

Viele Weinländerinnen und Weinländer haben es noch gar nicht mitbekommen, doch Touristen von nah und fern haben das weitherum einmalige Badigenusspaket längst entdeckt: Seit 2009 können Wasserratten in der Hochsaison in Boote steigen und bis zum Rheinfallbecken hochfahren. Dort springen die meisten Passagiere mit einer Schwimmhilfe ins Wasser und lassen sich gemütlich die rund zwei Kilometer flussabwärts zur Badi treiben.

In den letzten zwei Hitzesommern verdoppelte sich jeweils die Gästeschar, und auch die Nachfrage nach dem Badiboot nahm zu, zum Leid der Badegäste. Denn sie mussten sich fürs Glacé oder das Schleckzeug am Kiosk in die gleiche Warteschlange stellen wie die Passagiere. Das Kioskteam selbst war «voll am Rotieren» und bekam auch noch den Ärger der Badigäste zu spüren, sagt Badiwirt Andi Metz.

Der Gemeinderat habe sich intensiv mit der Situation rund um die Badi beschäftigt, sagt der zuständige Beat Weingartner. Denn auch die Quartieranwohner klagten – über voll geparkte Stras­sen. Für beide Probleme habe man auf die Saison 2019 hin gute Lösungen gesucht. «Es geht um die Optimierung des Betriebs zugunsten der Anwohner und der Badenden.»

Entlastung für den Badibetrieb
In der Badi selbst soll die Entflechtung von Bootsticketverkauf und Kiosk für Entspannung sorgen. Die Kiosk-Crew kann sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren, zu der auch das Verkaufen von Badieintritten gehört. Auch für die Bootstouristen hat die Neuerung ihr Gutes: Anstatt wie bisher am Kiosk anzustehen und einen Badieintritt und das Schiffsticket kaufen zu müssen, gehen sie nun direkt zur Anlegestelle und bezahlen dort nur noch für das Boot. «Wenn sie die Infrastruktur der Badi nicht nutzen, während sie auf das Boot warten, ist das sowieso korrekt», sagt Beat Weingartner.

Im anderen Fall werde das Baditeam allerdings auf dem Kauf eines Eintritts­tickets bestehen müssen. Wie praktikabel das sei, werde sich zeigen müssen: Die Kontrolle über das nach allen Seiten offene Gelände sei «nicht ganz einfach».

Wetterabhängige Sache
Nicht nur die Dachsemer Badi hat zwei ausserordentlich anstrengende Jahre hinter sich, auch andere Freibäder kamen in den Hitzesommern an die Kapazitätsgrenzen. «Ob die erhoffte Normalisierung des Betriebs eintritt, hängt hauptsächlich vom Wetter ab», gibt Beat Weingartner zu bedenken.

Letztes Jahr habe man wie immer Mitte Mai Saisoneröffnung gehalten, und bei 18,5 Grad Wassertemperatur wagten sich die ersten Gäste bereits in den Rhein. Vorgestern seien zum Saisonstart «bloss eine Handvoll warm angezogene Gäste gekommen, um Kaffee zu trinken», erzählt der Badiwirt Andi Metz. «Der Rhein ist erst 10,4 Grad warm.»

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