Ihr Steinzeit-Podcast soll auch anderen Freude machen

Riesenhirsche, Höhlenlöwen, Mammute, Wollnashörner, Wildpferde, Riesenfaultiere von der Grösse eines Elefanten: Die Steinzeitmenschen mussten auf Begegnungen mit furchterregenden Tieren gefasst sein. Die dritte und vierte Klasse der Primarschule in Humlikon hat neun dieser ausgestorbenen Tierarten für ihren Auftrag im Fach «Natur, Mensch und Gesellschaft» ausgewählt.

Seit Ostern lohnt sich ein Spaziergang auf dem Schulgelände, besonders, wenn man ein Smartphone dabei hat. Die Kinder haben nämlich keinen Aufwand gescheut, um für sich und ihre Familien einen spannenden Parcours zu bauen. «Zuerst mussten wir In­formationen zu den Tierarten in der Steinzeit sammeln und miteinander entscheiden, welche davon wir weiter behandeln», erzählen sie. 

Die Kinder sind aufgekratzt. Sie haben seit dem Herbst von A bis Z fast alles selbst gemacht, und nun kommt sogar eine Frau von der Zeitung deswegen! Also sozusagen eine Berufskollegin. Denn auch die Kinder haben in Zweiergruppen recherchiert, Fakten gesammelt und gewichtet, eine Auswahl getroffen, sich Stories dazu überlegt und in Texte gefasst und Plakate gezeichnet. Eine echt disziplinenübergreifende Aufgabe!

… und dann noch das Technische
Und damit nicht genug. Denn das Medium der Kinder ist das gesprochene Wort, in Form von neun selbst geschriebenen und aufgezeichneten Podcasts. Zu zweit haben sie ihre Infos in lockere Dialoge verpackt und ins Mikrofon gesprochen. Sie haben also auch viel übers Drehbuchschreiben und Aufnehmen von Wortbeiträgen gelernt. 

Ab und zu stiess dabei auch ihre Klassenlehrerin Vera Balmer an Wissensgrenzen: «Mein Hauptjob war alles Technische bis zum Erstellen der QR-Codes.» Zwar lägen ihre letzten Pod­cast-Erfahrungen im Unterricht erst wenige Jahre zurück. «Aber inzwischen gehören wir zur Primarschule Andelfingen, und wegen der IT-Umstellung musste ich alles Technische nun nochmals ‹auf Mac› lernen», sagt sie und lacht. Die Schulkinder seien schon seit dem Herbst an der Arbeit mit ihren Tablets. «Sie, und ich ebenso, haben seither viel über unsere Hard- und Software dazugelernt.» 

Die technischen Hürden hätten das Projekt zwar «etwas verlängert», aber solch fächerübergreifende Schulprojekte seien «für alle die spannendsten und lehrreichsten», findet Vera Balmer. 

Jetzt einfach Freude daran haben
Und zuletzt also auch noch das Medien­training: der Journalistin vernünftige Antworten geben und professionell fürs Zeitungsfoto posieren! Mit so etwas haben die Humliker Kinder von heute allerdings keine Probleme. Im Gegenteil, sie freuen sich, dass ihr Parcours dadurch bekannt wird und vielleicht Familien von auswärts anzieht. 

Sie selbst wollen mit Gotte und Götti, Grosseltern, Tanten, Geschwistern und auch sonst allerhand Menschen immer wieder dorthin spazieren. Noch mindestens bis zu den Sommerferien werden auf dem öffentlich zugänglichen Gelände rund um die Schule ihre neun kurzen Podcasts zu hören sein. Und auf jedem Plakat gibt es einen zweiten QR-Code, der zu einem Quiz rund um die beschriebene Tierart führt. Und wer hat sich wohl die Quizfragen ausgedacht? Viel Spass beim Herausfinden!