Seit über einem Jahrzehnt gestaltet Remo Rey die Schifffahrt zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen entscheidend mit. Was einst als zufälliger Einstieg begann, ist längst zur Berufung geworden: eine Verbindung aus touristischer Vision, unternehmerischem Denken und tief verwurzelter Leidenschaft fürs Wasser. Bevor er 2014 die Nachfolge von Walter Hermann bei der URh antrat, war er fast zehn Jahre lang Direktor von Winterthur Tourismus. Gleichzeitig präsidierte er die nationale Marketingvereinigung Swiss Cities und vertrat die touristischen Interessen der Schweizer Städte auf nationaler Ebene. Mit diesem Erfahrungsschatz brachte er fundiertes Wissen in Kommunikation, Vermarktung und Strategie in die Schifffahrt ein.
Dass sein Weg ihn schliesslich aufs Wasser führte, war mehr Zufall als Plan. Die Geschäftsführungsstelle bei der URh war eines der Angebote nach seinem Weggang aus Winterthur – und er nahm es an: neugierig, offen, bereit, Neues zu lernen. Heute, über zehn Jahre später, sagt er: «Hier kann ich meine Leidenschaft für den Tourismus mit unternehmerischem Gestaltungswillen verbinden.»
Neues Steuer – klare Richtung
Unter der Leitung von Remo Rey wurde die URh mit dem Nachhaltigkeitslabel «Swisstainable» ausgezeichnet – ein Zeichen für das langfristige Engagement im umweltbewussten Tourismus. Ein Beispiel ist die neue Bordgastronomie: Seit 2023 sorgt die Kochpiraten GmbH aus Islikon mit regionalen, nachhaltig zubereiteten Gerichten für kulinarischen Genuss an Bord.
Seit Kurzem präsidiert Remo Rey den Verband Schweizerischer Schifffahrtsunternehmen (VSSU) als Nachfolger von Stefan Schulthess, CEO der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees, der den Verband über 18 Jahre lang entscheidend geprägt hat. In seiner neuen Rolle will er den Austausch stärken, dem Verband politisch mehr Gehör verschaffen und neue Themen gemeinsam mit den Mitgliedern anstossen. Persönliche Besuche bei den Mitgliedern sollen helfen, Ziele zu definieren und das Netzwerk auszubauen. Besonders am Herzen liegen ihm Wirtschaftlichkeit, der Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungen, Strategien gegen den Fachkräftemangel sowie gezielte Nachwuchsförderung.
Ein Beruf mit Perspektive
Besonders am Herzen liege ihm die fundierte Ausbildung neuer Schiffsführerinnen und Schiffsführer – ein Beruf, der nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit und Teamfähigkeit erfordere. Gefragt seien vor allem Menschen mit solidem handwerklichem Hintergrund, etwa aus der Mechanik, der Elektrotechnik oder dem Baugewerbe. Sie brächten das nötige praktische Verständnis mit, das in der Schifffahrt von grosser Bedeutung sei, erklärt Remo Rey. Der Weg ans Steuer sei allerdings alles andere als ein Selbstläufer: In der Regel sammeln angehende Schiffsführerinnen und Schiffsführer rund zehn Jahre Erfahrung in nautischen Funktionen, bevor sie überhaupt zur anspruchsvollen Prüfung zugelassen werden. Es ist ein langer, herausfordernder Weg, der Geduld, Engagement und eine wahre Leidenschaft fürs Wasser verlangt.
Trotz seiner Führungsrolle und dem strategischen Weitblick bleibt Remo Rey geerdet. Abseits des Büros trifft man ihn oft auf dem Wasser, wo er mit seiner Familie ruhige Stunden geniesst, oder auf dem Fahrrad, unterwegs durch die unberührte Natur. Diese Momente geben ihm die nötige Balance und ermöglichen es ihm, Abstand vom hektischen Alltag zu gewinnen.
Tourismus, Unternehmergeist und die Liebe zum Wasser