Weinland

Wegen Fusion: Begegnungsort muss warten

Statt über den Spiel- und Begegnungsort abstimmen zu lassen, verschiebt der Gemeinderat das Projekt zeitlich nach hinten. Der vorgesehene Standort könnte nach der Fusion anderweitig gebraucht werden.

von Roland Spalinger
24. April 2019

Von einem Skaterpark in Henggart ist nicht mehr die Rede. Aus der Idee ist ein Spiel- und Begegnungsort mit Grillstelle und Pumptrack geworden. Sogar ein Vorprojekt wurde ausgearbeitet, wie es hinter dem Gemeindehaus dereinst aussehen könnte. An der Rechnungsgemeindeversammlung am 12. Juni wäre über den Kredit von 700 000 Franken abgestimmt worden, gestaffelt auf drei Jahre.

Könnte, wäre – die Möglichkeitsform ist Programm. Denn das Projekt wird zurückgestellt, wie Gemeindeprä­sident Hans Bichsel auf Anfrage sagt. Es wäre in der jetzigen Phase «nicht vernünftig», den Platz zu bebauen, sagt er. Denn Henggart könnte Standort der Verwaltung der fusionierten Gemeinden in der Region Andelfingen sein, die Umsetzung eines Spiel- und Begegnungsortes würde eine Entwicklung des zentralen Verwaltungsgebäudes einschränken – Hans Bichsel betont auch da die Möglichkeitsform.

Warten auf Fusionsabstimmung
Die Fusionsabstimmung findet am 22. November 2020 statt. Adlikon, Andelfingen, Henggart, Humlikon, Kleinandelfingen und Thalheim, die bereits den Sek-Kreis Andelfingen bilden, könnten eine politische Gemeinde und eine vereinigte Schulgemeinde bilden. Hans Bichsel leitet im Fusionsprozess das Teilprojekt Gesellschaft; die Gruppe befasst sich unter anderem mit dem Namen und dem Wappen («AZ» vom 12. und 20.4.).

Dass nun der Begegnungsort auf Eis gelegt ist, bedauert er. Henggart habe keinen eigentlichen Dorfplatz. Bei Annahme durch den Souverän hätte die Gemeinde einen Treffpunkt erhalten. Das Projekt werde nach der Abstimmung über den Zusammenschlussvertrag der Gemeinden neu beurteilt.

Pumptrack statt Skaterpark
Die Idee eines Skaterparks kristallisierte sich als Massnahme heraus, etwas gegen problematisches Verhalten von Jugendlichen zu unternehmen. Doch bald war nicht mehr von einer Anlage für Skater die Rede, was auch zu einer Anfrage an den Gemeinderat geführt hatte («AZ» vom 27.2.18). Jugend- und Kulturkommission sowie Gemeinderat schwenkten um – auf einen Treffpunkt mit breiterer Anziehungskraft und mit einem Pumptrack für BMX-Velos oder Mountainbikes. Eine solche Anlage verursache bei der Benützung weniger Lärm als Anlagen für Skater.

Aber eben: Zurzeit ist das Projekt sistiert. Vielleicht, lässt Hans Bichsel ein Türchen offen, werde nun eine mobile Anlage aufgestellt, wie sie zum Beispiel an der Gewerbeschau in Mar­tha­len betrieben wurde.

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