Immerhin schon einen Präsidenten

Er sollte recht behalten. Am Freitag prophezeite Richard Müller Brander, amtierender Präsident der Reformierten Kirchenpflege Rheinau-Ellikon, dass er wohl nach dem ersten Wahlgang der Einzige bleiben wird. «Jetzt bin ich ein Präsident, der zwar gewählt ist, aber trotzdem handlungsunfähig bleibt», sagt er dann am Sonntag. Und spricht damit ein schwieriges Thema an.

Handlungsfähig ist eine Kirchenpflege nämlich nur dann, wenn mehr als die Hälfte der Sitze besetzt ist und jemand das Präsidium übernimmt. Letzteres wäre in Rheinau durch Richard Müller Brander zwar gegeben, trotzdem droht der Kirchgemeinde ein Sachverwalter der Landeskirche.
«Wenn ein externer Sachverwalter kommt, wird es die Kirchgemeinde Rheinau-Ellikon so, wie sie jetzt besteht, nicht mehr lange geben», gibt Richard Müller Brander zu bedenken. Ein Zusammenschluss mehrerer Kirchgemeinden in der Region werde dann immer wahrscheinlicher. Und wenn er nichts mehr zu sagen habe, müsse auch er sich überlegen, ob er das Amt überhaupt noch ausführen will.

Diese Gedanken habe er sich auch schon gemacht, als klar war, dass er alleine auf der Liste für den ersten Wahlgang steht: «Aber ich will nicht einfach aufgeben, wenn es schwierig wird.» Ihm bedeute es etwas, dass die Kirche im Dorf bleibt.

Falls ein Verwalter kommt, will Richard Müller Brander die Bedürfnisse der Rheinauer in eine neue Lösung einbringen. Trotzdem hofft er, einen Verwalter umgehen zu können, und dass sich im zweiten Wahlgang doch noch genügend Leute für die Kirchenpflege finden lassen.

Sowie Richard Müller Brander hoffen auch noch andere Kirchenpflegen im Bezirk. In Benken wurde nur Präsident Fritz Johner widerwillen gewählt, alle anderen Sitze sind vakant, auch in Ossingen, Marthalen, Trüllikon-Truttikon, Feuerthalen, Altikon-Thalheim-Ellikon und Dorf gibt es noch einige Vakanzen.