Sport

Ein Kübel Wasser für den Siegermuni

Dem Gewinner des Zürcher Kantonalschwingfests, das im Mai in Ossingen stattfinden wird, winkt ein stolzer Preis: Am Samstag wurde Siegermuni Moriz auf dem Eschenberg in Winterthur offiziell getauft.

von Manuel Sackmann
25. Januar 2022

Schwingen ist ein Sport voller Traditionen. Dazu gehört auch die Vergabe eines Lebendpreises an die Gewinner wichtiger Wettkämpfe. Am Zürcher Kantonalschwingfest, das am 22. Mai 2022 in Ossingen stattfinden und vom örtlichen Turnverein zusammen mit dem Schwingklub Winterthur organisiert wird, fällt die Rolle des Siegertiers Moriz zu. Der stolze Muni gedeiht in der Obhut seines Besitzers prächtig: «Momentan wiegt er etwa 700 bis 750 Kilogramm, bis zum Schwingfest dürfte er knapp 800 Kilogramm erreichen», erklärte Andreas Brägger und witzelte: «Wir dürfen bloss nicht zu viel laufen gehen.»

Moriz gehört zur Braunvieh-Rasse. Auffallend ist das breite weisse Band, das um seinen Körper führt. «Früher hätte man dies wohl einen Farbfehler genannt», so der Landwirt. Er betrachte es aber eher als ein modisches Accessoire. Als er ihn gekauft habe, sei der Muni noch ein Zuchtkalb gewesen. Mittlerweile habe Moriz aber selbst schon für vier Jungtiere gesorgt.

«Moriz, du bist getauft»
Am Samstag, exakt vier Monate vor dem Schwingfest, wurde das 27 Monate alte Tier auf Andreas Bräggers Hof auf dem Eschenberg in Winterthur offiziell getauft. Roman Schär fiel die Ehre zu, den Hauptpreis mit Wasser zu begiessen. «Moriz, du bist getauft», liess er verlauten. Der Inhaber des Wylandbecks in Truttikon tritt als Gabenspender auf. Er hat Moriz bezahlt. Der Sieger des Schwingfests hat dann die Wahl, ob er den Muni annehmen oder aber das Geld erhalten will. Als aktueller Besitzer und Züchter habe aber auch Andreas Brägger ein Anrecht auf einen Anteil des Betrags, erklärte OK-Präsident Frank Günthardt.

Dass Moriz im Mai tatsächlich den Besitzer wechselt, ist unwahrscheinlich. Auch die anwesenden Schwinger Beda Arztmann (Ossingen), Philipp Lehmann (Humlikon), Samir Leuppi (Winterthur) und Christian Lanter (Kollbrunn) liessen durchblicken, dass sie das Tier im Falle eines Sieges wieder zurückgeben würden. Moriz habe es bestens da, wo er heute lebe, so der Tenor.

Der Muni ist der Hauptgewinn, aber keineswegs der einzige Lebendpreis, der am Zürcher Kantonalschwingfest in Ossingen vergeben wird. Nebst Moriz gibt es auch drei Rinder, ein Fohlen und zwei Ziegen zu gewinnen. Wer am Ende mit welcher Gabe nach Hause geht, wird sich in vier Monaten zeigen.

In Zeiten einer Pandemie ist unklar, inwiefern Wettkämpfe stattfinden können. Bereits wurden wieder einzelne Feste abgesagt. In Bezug auf das Zürcher Kantonale sagte OK-Präsident Frank Günthardt aber schon bei der Ankündigung im November: «2022 wird in Ossingen geschwungen! Unter welchen Voraussetzungen auch immer.»

Ein Jahresprogramm voller Highlights

Aufgrund der aktuellen Pandemie-lage entschied sich der Schwingklub Winterthur dafür, seine Generalversammlung schriftlich abzuhalten. Dabei richtete der Verein sein Augenmerk auf die kommende Saison. Schliesslich soll es eine besondere werden.

Gemäss Plan soll der Gibelschwinget in Bonstetten Anfang April den Auftakt bilden. Schon am 22. Mai steht ein erster Höhepunkt auf dem Programm. Dann findet das Zürcher Kantonale in Ossingen statt, das der Schwingklub zusammen mit dem Turnverein Ossingen organisiert. Zugunsten des Grossanlasses verzichtet der Schwingklub indes auf die Organisation seines eige­nen Eschenbergschwingfests. Wei­tere Fixpunkte im Kalender sind das Nordostschweizer Schwingfest (NOS) der Aktiven Ende Juni, das Zürcher Kantonale Nachwuchsschwingfest Mitte Juli, das Nachwuchs-NOS Anfang August oder auch der Schwägalp-Schwinget Mitte August.

Das bereits seit August 2020 verschobene Jubiläumsschwingfest zum 125-jährigen Bestehen des Eidgenössischen Schwingverbands in Appenzell wird hingegen um ein weiteres Jahr auf 2023 verschoben. Dies, weil am 27. August 2022 das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Pratteln stattfinden wird. (az)

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